Im Rahmen des internationalen Tags des Versuchstiers bietet Prof. Dr. Jan Hengstler, Leiter des Forschungsbereichs Toxikologie, einen virtuellen Einblick in das Thema „Tierversuche und Alternativmethoden“. Dabei erklärt er, wie Tierversuche aktuell ersetzt werden können und wo die Grenzen der Alternativmethoden liegen.
Tierversuche sind in der biomedizinischen Forschung noch immer unverzichtbar. Ohne Tierversuche würde es die meisten Medikamente nicht geben, die wir heute einsetzen. Ein wesentliches Anliegen des IfADo besteht darin, Alternativen zu Tierversuchen im Bereich der Toxikologie zu entwickeln. So werden am IfADo entwickelte Zellkultursysteme der Leber inzwischen weltweit eingesetzt. Aber noch sind nicht alle Tierversuche durch in vitro Systeme (Kulturschale) ersetzbar. Denn an Zellen in der Kulturschale kann bislang kaum untersucht werden, wie die Abläufe im Organismus mit seinen vielen Milliarden Zellen sowie zahlreichen Transport- und Stoffwechselwegen funktionieren. Zum Beispiel für chronische Versuche, in welchen Tiere über 28 Tage, drei Monate oder länger eine Prüfsubstanz erhalten, sind noch keine zuverlässigen Alternativmethoden verfügbar. Auch Entwicklungstoxizität (Schädigung vor der Geburt) kann zurzeit noch nicht zuverlässig genug in der Kulturschale bewertet werden. Das IfADo arbeitet daher daran, Methoden zu entwickeln, sodass in Zukunft auch diese Versuche ersetzbar sind.
Anmeldung: https://www.ifado.de/events/tierversuche-und-alternativmethoden/
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.