War die Türkei noch vor 20 Jahren ein sicherer Kandidat auf eine Mitgliedschaft in der EU, hat sich das Land seitdem stetig wieder von Europa entfernt: Präsident Erdoğan und seine Partei, die AKP, regieren die Türkei zunehmend autoritär, EU-Beitrittsverhandlungen liegen längst auf Eis. Hinzu kommen seit einiger Zeit eine Wirtschaftskrise mit Inflation, die die Kaufkraft der Bürger auffrisst und viel Unzufriedenheit verursacht. Unter diesen Bedingungen ging aus der ersten Runde der diesjährigen Präsidentschaftswahlen am 14. Mai keiner der Kandidaten mit einer absoluten Mehrheit hervor. Eine Stichwahl zwischen dem erneut antretenden Amtsinhaber Recep Tayyip Erdoğan und Herausforderer Kemal Kılıçdaroğlu ist für den 28. Mai angekündigt.
Wir wollen aus diesem Anlass am 19. Juni die Frage stellen, welchen Platz die Türkei in Europa, aber auch innerhalb des westlichen Verteidigungsbündnisses zukünftig einnehmen will. Ist die Türkei unter Erdoğan noch die vielbeschworene Brücke in den Nahen Osten oder wird sie zunehmend zu einem Unsicherheitsfaktor in einer unruhigen Weltregion? Und was würde sich unter einem Präsidenten Kılıçdaroğlu änden? Stünde mit ihm ein neuer Aufbruch Richtung Europa bevor?
Diese Fragen diskutieren Rasim Marz, Historiker und Publizist für die Türkei und das Osmanische Reich, die Türkei-Expertin Lale Akgün, ehemaliges Mitglied des Deutschen Bundestags sowie Europa-Experte Siebo Janssen mit Ihnen. Auch freut sich der Moderator, Jochen Leyhe, auf Ihre Fragen.
Die Veranstaltung findet als Videokonferenz über Zoom statt. Zugangslink unter: https://www.europe-direct-dortmund.de/event/die-praesidentschaftswahl-in-der-tuerkei-und-ihr-weg-nach-europa/
Autor:Pascale Gauchard aus Dortmund-Süd |
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