Als sportlichen Einstieg ins Wochenende lädt die Bibliothek des Ruhrgebiets im Rahmen ihrer Veranstaltunsreihe "Erlesenes" am Freitag, 7. Oktober 2011, zu einer zweistündigen Exkursion im Steinbruch Klosterbusch ein. Die Wanderung baut auf die Vorträge vom vergangenen Dienstag im Haus der Geschichte des Ruhrgebiets auf. Vor Ort soll die erdgeschichtliche Entwicklung sowie Bergbaugeschichte der ehemaligen Zeche Klosterbusch erläutert und erwandert werden. Die Begehung hat Seltenheitswert: gemeinhin gilt die Anlage als verschlossen (Halt: Buslinie 339, „Botanischer Garten“).
MIT "ERLESENES" AUF WANDERFÜSSEN
Die geologische Situation im Untergrund des Stadtgebiets hat entscheidend zum heutigen Bild der Stadt beigetragen und wird auch ihre Entwicklung weiter beeinflussen. Noch heute sind Zeugnisse der geologischen Geschichte an vielen Stellen im Gelände direkt ablesbar wie im Altenbochumer geologischen Garten. Dort erinnern zerklüftete Riffstrukturen und scharfe Klippen an längst vergangene Zeiten eines uralten Seebades.
Wie an kaum einer anderen Stelle hat der geologische Untergrund einen Kultur- und Wirtschaftsraum geformt, den wir heute als „Ruhrgebiet“ wahrnehmen. Dies führte 2004 zur Gründung des GeoParks Ruhrgebiet mit seiner späteren Zertifizierung als Nationalen GeoPark. Seine Aufgabe ist es, das Erbe der Erdgeschichte für die Öffentlichkeit zugänglich und erlebbar zu machen.
Innerhalb des Geopark-Gebietes nimmt die Stadt Bochum eine Schlüsselposition ein, die nicht nur allein die wirtschaftliche Entwicklung durch den längst beendeten Bergbau betrifft. Im Rahmen eines intensiven Strukturwandels sind ehemalige Bergbaustandorte saniert und umgenutzt worden und fügen sich nahtlos in die heutige Ausrichtung der Stadt mit den Schwerpunkten „Kultur und Bildung“ sowie „Wissenschaft und Technologie“ ein.
SACHKUNDIG ERDWÄRTS
Die Reise in Bochums geologischen Untergrund wird ab 15 Uhr sachkundig und anschaulich von den „Reiseführer/innen“ Dr. Manfred Brix, Dr. Michael Ganzelewski, Dipl.-Ing. Dieter W. Hartwig, Prof. Dr. Thomas Kirnbauer, Dipl.-Geol. Gabriele Wolf und OStD' a.D. Engelbert Wührl vom GeoPark Ruhrgebiet e.V., der Stadt Bochum, der Gesellschaft für Geographie und Geologie Bochum e.V., der Ruhr-Universität Bochum, dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum, der Technischen Fachhochschule Georg Agricola zu Bochum sowie dem Bergmannstisch Bochum-Süd e.V. begleitet.
DIE BIBLIOTHEK DES RUHRGEBIETS
Die Bibliothek des Ruhrgebiets im Haus der Geschichte des Ruhrgebiets entstand durch die Zusammenführung von drei bedeutenden Spezialbibliotheken: der Bergbau-Bücherei Essen (ca. 240.000 Bände), der Bibliothek des Instituts für soziale Bewegungen (ca. 140.000 Bände) der Ruhr-Universität Bochum sowie der Bibliothek der vormaligen Industriegewerkschaft Bergbau und Energie (ca. 35.000 Bände). Als öffentlich zugängliche wissenschaftliche Spezialbibliothek führt die Bibliothek des Ruhrgebiets modifiziert die Sammeltätigkeit ihrer Vorgängereinrichtungen fort. Die Bibliothek des Ruhrgebiets ist eine Einrichtung der „Stiftung Bibliothek des Ruhrgebiets” und verfügt auch selbst über umfangreiche Bestände im Bereich Geologie und Mineralogie.
Autor:Thea Struchtemeier aus Bochum |
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