Schimanski, Koslowski oder Rudzinski: Schon ein Blick auf Türschilder oder in Telefonbücher verrät, dass familiäre und ethnische Wurzeln vieler Ruhrgebiets-Bewohner/innen in Polen liegen. Mit den "Ruhrpolen" existierte in Bochum eine tragende polnische Arbeiterschicht.
Vor allem im 19. Jahrhundert wanderten zahlreiche im Bergbau Beschäftigte aus polnisch-sprachigen Gebieten ins Ruhrgebiet. In Bochum existierten in der Folge eigenständige Strukturen wie die einflussreiche polnische Gewerkschaft Federacja Zjednoczenie Zawodowe Polskie (ZZP), die 1902 in Bochum gegründet wurde, die Arbeiterzeitung Wiarus Polski und die Polnische Arbeiterbank. Später in den 80-er Jahren wurden in Bochum für die polnische Gewerkschaft Solidarnosc Flugblätter gedruckt und nach Polen geschafft.
DISKUSSION UM EIN "HAUS DER POLEN"
Anlässlich einer Diskussionsveranstaltung um ein „Haus der Polen“ in Bochum kommt am 1. Juni 2012 die Generalkonsulin der Republik Polen in Köln, Jolanta Kozlowska, ins Haus der Geschichte des Ruhrgebiets. An der Podiumsdiskussion werden Iwona Kozlowska, Botschaftsrätin und ehemalige Studentin der RUB, Axel Schäfer, MdB und stellv. Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, Wieslaw Lewicki, Präsident des Konvents der Polnischen Organisationen in Deutschland sowie PD. Dr. Hans-Christoph Seidel, Geschäftsführer des Instituts für soziale Bewegungen an der RUB, der in das Thema einführen wird, teilnehmen. Die Veranstaltung möchte die Entwicklungen des Werdens und Wirkens von Polen in Bochum und im Ruhrgebiet aufzeigen, Erfolge wie Probleme benennen und Antworten auf offene Fragen zur historischen und aktuellen Rolle der Polen im Ruhrgebiet formulieren.
Die Veranstaltung erfolgt in Verbindung mit der Botschaft der Republik Polen sowie der Europa-Union Bochum.
Autor:Thea Struchtemeier aus Bochum |
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