IM FOKUS - Pat Hudson sieht Industrieregionen neu

9. November 2011
19:30 Uhr
Haus der Geschichte des Ruhrgebiets, 44789 Bochum
Industriezeuge in Maasmechelen
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Ruhrgebietsweit und Bochum eingeschlossen spannt sich ein breites Netz gut sichtbarer Industriedenkmäler. Bekannte Kulissen sind der trutzige Malakowturm in Wiemelhausen oder der schön erleuchtete Förderturm des Deutschen Bergbaumuseums, der von der stillgelegten Zeche Germania in Dortmund-Marten zwischen 1973 und 1974 nach Bochum umgesetzt wurde.

An diesen Denkmälern, den stummen symbolischen Zeitzeugen, lässt sich noch heute erkennen, welche bedeutende Rolle die Industrie in der Vergangenheit spielte und welche Veränderungen die Entwicklungen der vergangenen Jahrhunderte mit sich brachten. Dies nicht nur in hiesigen Breitengraden, sondern europaweit, jedoch nicht immer zeitgleich. So differierten je nach Region der Umfang, Zeitpunkt und die Bedeutung von einzelnen Wirtschaftszweigen. Während einige Regionen im Laufe der Industrialisierung schon früh eine Führungsrolle einnahmen, entwickelten sich andere verzögert oder weniger expansiv.

PAT HUDSON AUS CARDIFF IN BOCHUM
Mit der Professorin Pat Hudson von der Universität Cardiff wird am 9. November 2011 eine renommierte Wissenschaftlerin im Haus der Geschichte des Ruhrgebiets einen Vortrag zu "Regions Revisited" anbieten, in dem sie Industrieregionen mit neuen Methoden quasi wie eine Wiedervorlage "unter die Lupe" nimmt. Neben einem Überblick über die regionale Betrachtung der Industrialisierung wird Hudson Konzepte, Ansätze und Methoden der letzten Jahrzehnte zur Erforschung industrieller Regionen vorstellen und kritisch in Augenschein nehmen. Die Britin Hudson gilt als international beachtete Expertin der Industrialisierungsgeschichte. Sie war eine der ersten, die sich der empirischen Betrachtung von Regionen zugewandt hatte. Pat Hudson machte sich in ihrer Heimat vor allem zur Wirtschaftsgeschichte der Industriellen Revolution in Großbritannien und zur Geschichte der Textilindustrie und Proto-Industrialisierung in Großbritannien einen Namen. Ebenso beschäftigte sie sich mit der Anwendung ökonomischer Theorie und quantitativer Forschungsmethoden in der Geschichtswissenschaft. Ihre wirtschaftshistorischen Arbeiten verbinden wirtschaftliche, soziale und kulturelle Aspekte miteinander.

VORTRAG IST IN INTERNATIONALE TAGUNG EINGEBETTET
Der Abendvortrag „Regions Revisted“ ist eingebettet in eine dreitägige internationale Konferenz, die unter dem Thema „Industrialisierung in europäischen Regionen“ im Haus der Geschichte des Ruhrgebiets stattfindet.
Dort wird für drei Tage ein weiter historischer Bogen gespannt werden, wo ausgewählte Fallbeispiele früherer europäischer Industrialisierungsprozesse (Deutschland, Großbritannien, Luxemburg) vorgestellt werden. Abschließend soll erörtert werden, wie in der Gegenwart im Ruhrgebiet und anderswo mit dem industriellen Erbe („industrial heritage“) umgegangen wird. Der über Bochums Grenzen hinaus bekannte Veranstaltungsort bewahrt vielfältige Medien zur Geschichte und Gegenwart des Ruhrgebiets und ist in der Vergangenheit regelmäßig Treffpunkt zahlreicher internationaler wissenschaftlicher Konferenzen gewesen. In Bochum, einem Raum, der selbst sowohl vom industriellen Erbe als auch industrieller Entwicklung geprägt ist, bietet das Haus eine ideale Kulisse für die Veranstaltung. Die Konferenz wird vom Lehrstuhl für Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte und dem Institut für soziale Bewegungen der Ruhr-Universität Bochum ausgerichtet und von der Research School der RUB und der Fritz Thyssen Stiftung gefördert. Die Vortragssprache ist englisch.

Industriezeuge in Maasmechelen
Pat Hudson | Foto: University Cardiff
Autor:

Thea Struchtemeier aus Bochum

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