Eisenheim ist die älteste Arbeitersiedlung im Ruhrgebiet. Ihr Bau begann 1846 und endete 1901. Als sie 1972 abgerissen werden sollte, organisierte Roland Günter mit den Bewohner_innen des Viertels eine Bürgerinitiative. Dann zog er selbst mit seiner Familie in eine Arbeiterwohnung. Seitdem lebt und forscht er dort mit seiner Frau Janne, die eine Pionierin der Oral History Bewegung ist, in teilnehmender Beobachtung. Unter dem Aspekt von Raum und Zeit wird er im Haus der Geschichte des Ruhrgebiets die Arbeitersiedlung Eisenheim vorstellen und methodisch noch einmal neu durchdenken.
Herzliche Einladung zur Veranstaltung!
Ein blaues Haus für Sokrates in Eisenheim
Nahezu 20.000 Besucher verzeichnet die Siedlung Eisenheim jährlich, die in den Straßen durch 90 aufgestellte Texttafeln breit informiert werden.Das Ehepaar Günter setzt sich mit ihnen für eine nicht zerstörende Weiterentwicklung der Siedlung ein.Roland und Janne Günter bauten in Eisenheim das Blaue Haus und widmeten es dem antiken Philosophen Sokrates. Sie statteten es mit einer Bibliothek, Archiven, Versammlungs- und Arbeitsräumen aus. 2014 wurde in Eisenheim der Tonino Guerra Park eingeweiht, der nach einem mit Günter befreundeten Dichter und Drehbuchautor benannt ist.
Der Referent
Günter lehrte als Professor für Kultur- und Kunstgeschichte an mehreren Hochschulen. Der nunmehr 82-Jährige arbeitete eng mit dem Geschäftsführer der Internationalen Bauausstellung Karl Ganser zusammen und unterstützte zahlreiche Bürgerinitiativen. Er publizierte 60 Bücher zu Themen der Stadt-Kultur im Ruhrgebiet, in der Toskana und in den Niederlanden. Der Referent fügt die Tätigkeit in sozialkulturellen Wissenschaftsbereichen und eingreifende handfeste Aktionen in der Bürgergesellschaft beispielhaft ineinander.
Thea Struchtemeier
Autor:Thea Struchtemeier aus Bochum |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.