Mahnwache der Bürgerinitiative „Baerler Busch ist bedroht“ fand am Sonntag großen Zuspruch
„Wir schützen unseren Wald“

Kämpfen weiter für den Erhalt ihres Waldes, die Mitglieder der Bürgerinitiative "Baerler Busch ist bedroht". Bei der Mahnwache gab es großen Zuspruch von den Bürgern. | Foto: Scholtheis
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Die Bürgerinitiative (BI) „Baerler Busch ist bedroht“ kämpft weiter für den Erhalt ihres Waldes. Coronabedingt in den vergangenen Monaten überwiegend im Internet, doch jetzt mit einer Mahnwache auf dem Parkplatz Hubertusstraße nahe dem Waldeingang am Sportplatz persönlich. Und das mit großem Erfolg. Das Motto: „Wir schützen unseren Wald“.
„Wir haben heute großen Zuspruch erfahren“, freut sich Thomas Kremers von der BI. „Die Resonanz war prima. Uns ist es wichtig, mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. Und das war heute gut möglich.“ Im September 2019 gründete sich die Bürgerinitiative und hat bis jetzt schon vieles erreicht. Durch Unterschriftensammlungen und Forderungen an Politik und den Regionalverband Ruhr (RVR) als Waldbesitzer konnten bisher schon einige Erfolge erzielt werden. So konnte zum Beispiel die geplante Durchforstung 2019 verschoben werden. „Es hat zwar schon mehrere Annäherungen gegeben. Doch das reicht uns nicht“, so Thomas Kremers und Kai Jacobi.

Weitere Fällungen sollen verhindert werden

Die Bürgerinitiative will weitere geplante Fällmaßnahmen verhindern und fordert ein Umdenken beim RVR und bei den verantwortlichen Politikern. Sie fordert den Verzicht auf weitere Fällungen und auf die forstwirtschaftliche Nutzung des kleinen Waldstücks in einer sowieso weiträumig waldarmen, von Kohle- und Stahlindustrie geprägten Umgebung. „Bisher wurden zahlreiche Fichten im Bereich der Teilfläche A gefällt. Nun sollen Buchen und auch Roteichen weichen. Wir befürchten, dass es im Januar oder Februar 2021 mit den Fällungen wieder los geht“, so Thomas Kremers besorgt. Durch die Fällungen würde das schützende Kronendach des Waldes geöffnet. Das bedeutet mehr Lichteinfall und somit ein verstärktes Austrocknen des Bodens und eine Schädigung der Humusschicht und seiner Kleinstlebewesen. Große Holzvollerntemaschinen wie der Harvester, der im Baerler Busch zum Einsatz kommt, würden zudem den wertvollen Boden zerstören. Fakten, die die BI nicht einfach so hinnehmen möchte. Bereits in diesem Sommer forderten die engagierten Mitglieder einen Fällstopp für fünf Jahre.
Zusätzlich sei in den letzten Coronamonaten mit zwei Lockdowns die besondere Bedeutung des Waldes als Naherholungsort für die Bürger noch deutlicher geworden. In der Mahnwache sah die Bürgerinitiative nun die Chance, die vielen Waldbesucher auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen.

"Immer ein offenes Ohr für die Bürger"

„Wir haben für die Bürger immer ein offenes Ohr. Nun wissen wir erst einmal nicht, wie es mit den Fällplanungen weitergehen soll. Wir wünschen uns mehr Kommunikation mit den Beteiligten und die weitere gute Zusammenarbeit mit dem RVR Ruhr Grün.“ Ein weitreichenderes Gesamtkonzept könne hilfreich sein, ein ständiger Austausch mit den Bürgern und Verantwortlichen sei sinnvoll und von großer Bedeutung.
Dr. Dirk Bieker vom Team Ökosystemmanagement beim RVR dazu: „Momentan gibt es keinen konkreten Plan für weitere Fällungen in den nächsten Monaten. Die Arbeiten auf der Teilfläche A des Baerler Busches sind jedoch noch nicht abgeschlossen. Sie sollen 2021 fortgesetzt werden - entsprechend der Beschlüsse des Betriebsausschusses  und der Bezirksvertretung. Im Sommer 2021 sollen dann die Maßnahmen für Fläche B konkretisiert werden. Die Teilfläche B befindet sich im Nordosten des Waldes.“
Die bisher bearbeitete Fläche der Fichtenbestände soll neu bepflanzt werden, schwerpunktmäßig mit Eichen und heimischen Sträuchern. Auch wenn es momentan aufgrund der Fällpause keinen akuten Gesprächsbedarf mit der Bürgerinitiative gäbe, so Bieker, ist die Zusammenarbeit künftig nicht ausgeschlossen. Eine gemeinsame, und vor allem friedliche Lösung zu finden, sei nach wie vor von Bedeutung.
Die Mitglieder der Bürgerinitiative kämpfen weiter für ihre Ziele. Sie möchten weiterhin die massiven Folgen der Eingriffe verdeutlichen und die Priorität der Erholungs- und Schutzfunktion (Kühlung, Luftreinigung und mehr) des Waldes hervorheben. Die BI setzt sich deshalb nach wie vor für ein fünfjähriges Moratorium für weitere Durchforstungen ein. Jederzeit stehen die Mitglieder gerne für Gespräche mit den Bürgern zur Verfügung. Ebenso Dr. Dirk Bieker unter Tel: 0201-2069-392.

Autor:

Nadine Scholtheis aus Moers

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