Ich mag keinen Spargel- bäh.....

In den 50 ern und 60 ern Jahre hatten meine Eltern einen großen Garten mit Obst und Gemüse für den eigenen Verbrauch. Wir waren eine große Familie mit 8 Personen, da wurde schon so einiges täglich verzehrt.

Wir hatten auch dort ein kleines Spargelfeld.

Täglich wurde er im Mai und Juni "gestochen."

Der Spargel wurde in ein feuchtes Handtuch eingeschlagen und zur Lagerung bis zum kommenden Sonntag in den Keller gebracht.
Täglich kamen ein paar Stangen hinzu und so hatten wir für sonntags und meistens auch noch für montags eine gute Spargelmahlzeit. Der Spargel wurde dann geschält, gekocht und mit einer Mehlschwitze zubereitat.

Da ich ihn aber nicht mochte, bekam ich immer eine kleine Dose Erbsen warm gemacht.

Vor diesem faserigen und zerkochten Zeugs habe ich mich immer vor geekelt.
Und wenn dann die Reste in der Suppe landeten, fischte ich sie immer heraus.

Und dieser "Abscheu" vor diesem doch so königlichen Gemüse ist bis heute geblieben.

Vorige Woche nun feierte unser Onkel Bobby seinen 90. Geburtstag in einem gehobenen Restaurant.
Die ganze Familie, an die 30 Personen bekamen alle das gleiche Gericht.

Als Vorspeise gab es eine Salatkreation a la Dschungelcamp; auf riesigen Tellern 3 Blättchen Salat mit einem undefinierten "Extra."

Da kam mir schon das Mittagessen von Weihnachten hoch.

Und das Hauptgericht: natürlich Spargel.

Auf meine Frage hin, ob ich nicht auch anderes Gemüse haben könnte, bekam ich zu hören, dass das nicht ginge.

Und so bekam ich Spargel, Schmorkartoffelkes und Kalbfleisch mit einer Kräuterkruste serviert.

Was sollte ich machen?

Ich habe also Spargel nach vielen Jahren, ich glaube über 50, mal wieder gegessen, denn ich wollte ja nicht unhöflich sein.

Der Spargel war wenigstens nicht so faserig, sonders bissfest und knackig, und mit viel Überwindung und ganz viel Sauce Hollandaise habe ich eine halbe Portion runter bekommen.

Alle waren begeistert von diesem tollen Essen- nur ich nicht-, und dankten Onkel Bobby, dass er so toll das Essen ausgesucht hatte.

Der Nachtisch war aber lecker: Obstsalat mit Vanilleeis, und ich durfte Karli`s Portion mitessen.

Ich gelobe hiermit feierlich, dass ich nie mehr in meinem Leben Spargel esse.

Autor:

Christa Palmen aus Düsseldorf

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