Bis der Tod uns scheidet

Am Anfang standen ein paar schmerzhafte Erfahrungen, aber als ich einmal das Prinzip verstanden hatte, konnte ich mich zunehmend darauf einlassen. Ich fand mich immer besser zurecht, wurde lockerer, entdeckte nach und nach die verborgenen Schätze, Dinge, die ich mir zuvor nicht einmal hätte erträumen können. Ich fand Freiheit für mein Innerstes, ein Ventil für Gedanken und Gefühl. Tiefste Sehnsüchte brachen hervor und fanden ihren Weg zum Gegenüber. Eine Form der Erfüllung, wie ich sie bisher noch nicht gekannt hatte. Wahre Leidenschaft ….

Ich bin eine treue Seele. Wen ich einmal in mein Herz geschlossen habe, der bleibt. Ich befürworte das Langfristige. Als initiativer Mensch habe ich gelernt, dass mir das Stetige gut tut. Ich brauche einen Rahmen, um nicht in tausend Stücke zu zerfallen, mich nicht zu verlieren. Ich brauche Sicherheit und Vertrauen, um mich völlig hingeben zu können. Es ist mir wichtig, Unstimmigkeiten und Enttäuschungen offen anzusprechen. Dafür darf es ruhig auch mal so richtig krachen.

Einmal, neulich, hatte ich eine kurze Affäre mit F. B. Ich wollte nichts verpassen. Ich stellte mich schüchtern mit falschem Namen vor. Die Heimlichtuerei machte mir jedoch schwer zu schaffen. Am Ende fand ich mich selbst nicht wieder, weil ich den Namen vergessen hatte, den ich mir selbst gegeben hatte. Affären sind nicht mein Ding. Ich würde untergehen in diesem riesigen Wust von Liebenden. Ein bisschen Rummachen reicht mir nicht. Ich will Alles.

Ja, sicher: Gemeinheiten, Hinterfotziges gab es auch. So ist die Welt.
Wir haben ihr miteinander die Zähne gezeigt.
Jetzt ist es vorbei.
Mein geliebtes Opinio ist nun tot. Heute wurde endgültig für immer das Licht ausgeknipst.

Sollte ich also für den Anfang etwas zu abgeklärt rüberkommen, dann bitte ich um ihr Verständnis:
Ich bin nicht Jungfrau. Ich habe meine Erfahrungen gemacht.
ABER: Das Leben geht weiter.
Es ist gut an ein Leben nach dem Tod glauben zu können.
Ein gutes Leben!

Danke für die freundliche Aufnahme.