Umfrage unter Mietern
Barrierearme Wohnungen in Dortmund begehrt
Barrierearme Wohnungen stehen bei Mieterinnen und Mietern in Dortmund hoch im Kurs: Über 70 Prozent achten bei der Suche nach einer neuen Mietwohnung darauf, ob die Wohnung barrierearm gestaltet ist. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter Mieterinnen und Mietern, die Vonovia in Auftrag gegeben hat. Auf die Frage, wie wichtig eine barrierearme Gestaltung und ein barrierearmer Zugang bei der Suche nach einer neuen Wohnung wäre, antworteten 35,8 Prozent der Befragten in Dortmund mit „sehr wichtig“ und 36,1 Prozent mit „eher wichtig“. Nur 15,9 Prozent halten das Thema für weniger oder gar nicht wichtig.
Damit ist das Interesse an barrierearmen Wohnungen unter den Mieterinnen und Mietern in Dortmund größer als im Bundesdurchschnitt: Deutschlandweit interessieren sich 61,5 Prozent für eine barrierearme Wohnung. Für die repräsentative Studie wurden deutschlandweit mehr als 2.500 Mieterinnen und Mieter von dem Meinungsforschungsinstitut Civey befragt.
Das Interesse an barrierearmen Wohnen wächst mit dem Alter, bereits in der Altersgruppe ab 50 Jahren ist dieses Thema bei der Wohnungssuche sehr relevant. Während nur 14,8 Prozent der 18- bis 29-Jährigen Barrierearmut für wichtig halten, sind es in der Altersgruppe zwischen 50 und 64 Jahren 75,5 Prozent und in der Gruppe über 65 Jahren 87,7 Prozent.
Vonovia fördert barrierearmen Umbau
Seit 2019 hat Vonovia bundesweit fast 50.000 Wohnungen barrierearm (teil-)modernisiert. Das sind rund 30 Prozent aller Neuvermietungen in Deutschland. In Dortmund wurden in diesem Zeitraum mehr als 3.500 Wohnungen barrierearm umgestaltet, das entspricht einer Quote von 40 Prozent der Neuvermietungen. In ganz NRW waren es in den vergangenen fünf Jahren fast 16.000 Wohnungen. Im Rahmen der bis 2020 erfolgten Quartiersentwicklung Westerfilde wurden beispielsweise in rund 380 Wohnungen am Gerlachweg und an der Speckestraße im Zuge einer Strangsanierung die Bäder barrierearm modernisiert. So erhielten sie unter anderem breitere Türen und bodengleiche Duschen. Das Quartier „Am Bahnhof Tierpark“ wurde im Zuge umfassender Modernisierungen unter anderem durch einen Rollstuhlaufzug barrierearm umgestaltet, ein zweiter ist in Planung.
Selbstständigkeit so lange wie möglich erhalten
„Ältere Menschen wollen gerne so lange wie möglich ihre Selbstständigkeit behalten – besonders, wenn es um die eigene Wohnung geht“, erläutert Vonovia Regionalbereichsleiter Ralf Peterhülseweh. „Bei Modernisierungsmaßnahmen in Bestandswohnungen prüfen wir deshalb immer, welche Maßnahmen für ein barrierearmes Wohnen umsetzbar sind. Dabei beziehen wir auch die Gemeinschaftsflächen ein: Wir verbreitern Hauseingänge und tragen über separate Abstellflächen dafür Sorge, dass unsere Mieterinnen und Mieter ihre Rollatoren und andere Gehhilfen sicher abstellen können.“
„Wenn die eigenen vier Wände nicht auf die Bedürfnisse älterer Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit ausgelegt sind, kann sich schlimmstenfalls sehr kurzfristig die Frage nach aufwändigen Hilfsangeboten oder einer neuen Bleibe stellen“, betont Prof. Dr. Jan Üblacker, Stiftungsprofessor für Quartiersentwicklung, insbesondere Wohnen im Quartier, an der EBZ Business School Bochum.
Individuelle Unterstützung
Darüber hinaus bietet Vonovia bei Bedarf noch weitere Hilfen für Seniorinnen und Senioren an: Dazu gehört neben dem Badumbau mit bodengleicher Dusche und erhöhter Toilette auf Mieterwunsch auch die Montage von zusätzlichen Handläufen im Treppenhaus und Außenbereich. „Wichtig ist natürlich auch individuelle Beratung, denn die Bedürfnisse der älteren Menschen sind sehr unterschiedlich“, unterstreicht Vonovia Regionalbereichsleiter Peterhülseweh. „Manchmal hilft ein Wohnungswechsel in eine kleinere Wohnung auf einer anderen Etage. In solchen Fragen beraten wir die Mieterinnen und Mieter ebenso wie in sozialen Härtefällen.“
Vonovia hat in Dortmund insgesamt rund 20.000 Wohnungen.
Autor:Bianca Hotton aus Bochum |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.