Warum ich meine Stadt liebe
Eine leitende Rubrik des INTEGRATIONSBLATTES „Essen auf Russisch“ setzt sich fort
von Dr. Dmitri Piterski
DmitriPiterski@web.de
Sie leben seit vielen Jahren in Essen und in anderen Städten Ruhrgebiets und sind doch „Zugereiste“ – die Mitbürger*innen mit Migrationsgeschichte. Wie denken Sie über ihre neue Heimat? Im INTEGRATIONSBLATT „Essen auf Russisch“ setzt man die Rubrik «Warum ich meine Stadt liebe» fort. Unsere Redaktionsmitglieder sprechen mit ehemaligen sowjetischen Bürger*innen, die aus Russland, der Ukraine, Kasachstan etc. nach Deutschland zugewandert sind. Man geht davon aus, dass diese Interviews und Essays auch für die einheimische deutsche Bevölkerung spannend sein könnten. Sehen Sie, mit welcher großen Liebe die neuen Mitbürger*innen die neue Heimat entdecken und ihre Städte darstellen!
Herr DR. VITALY LEONTIEW (83) kommt aus Riga und lebt heute in einer schönen westfälischen Metropole Dortmund. Er ist Geograph von Beruf und spricht fließend Deutsch. Das ist also seine Geschichte und zwar.
DR. VITALY LEONTIEW
Willkommen in Dortmund!
Als ich im letzten Jahrhundert noch in Köln lebte (wohin ich aus Riga ankam, so dass ich die Europäische Union eigentlich nicht verließ!) und mit einem ICE an Dortmund vorbeifuhr, schaute ich ständig interessiert aus dem Zugfenster auf das Panorama dieser Stadt.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich Dortmund noch nicht besucht und dachte nicht, dass ich viele Jahre in meinem Leben hier verbringen würde. Zu Beginn dieses Jahrhunderts wurde ich Einwohner dieser Stadt. Die Frage ist, warum? Die Antwort kommt sofort - wie die Franzosen sagen: "le grand amour" ... und so bin ich ein Dortmunder geworden.
Dortmund hatte mir sofort gefallen. Die Stadt ist über ein großes Gebiet mit einer hügeligen Landschaft in den Vororten verteilt und gilt als eine der grünsten Städte im Ruhrgebiet. … Zunächst einmal gefiel mir ihre westfälische Atmosphäre, und die Menschen. … Und natürlich die Stadt selbst, obwohl von den mittelalterlichen Gebäuden fast nichts mehr übrig geblieben ist.
In dieser großen Stadt lässt es sich gut und komfortabel leben. Das öffentliche Verkehrsnetz, das Einzelhandelsnetz und Dienstleistungen sind gut entwickelt und
sie berücksichtigen Interessen der älteren, aber immer noch aktiven und "verjüngenden" Menschen, zu denen ich mich auch zähle. Laut Statistik beläuft sich die Bevölkerung der Stadt derzeit rund 600 Tausend Einwohner. … Aufmerksamkeit wird auch der Integration der neuen Bewohner*innen der Stadt gewidmet, die aus der ehemaligen Sowjetunion kamen.
Eine der beliebtesten Attraktionen der Stadt ist der Konzertsaal mit ausgezeichneter Akustik, in dem viele berühmte Sänger und Sängerinnen, Musiker und Sinfonieorchester aus Deutschland und verschiedenen anderen Ländern auftreten. Es sollte auch erwähnt werden, dass das Opernhaus mit seinem weithin bekannten Ballett in letzter Zeit besonders beliebt geworden ist. Es gibt mehrere kleine Theater und Kleinkunstbühnen, die die Stadt besonders attraktiv machen.
Die charakteristischsten Merkmale Dortmunds sind die weltberühmten Biermarken und ... Fußball. Seine Fußballmannschaft BORUSSIA Dortmund war vielmals Bundesmeister. Im Stadtzentrum wurde vor kurzem das Fußballmuseum gebaut, das sich in einem neuen Gebäude der modernen Architektur befindet und von Fans dieses Sports sogar aus den anderen Städten besucht wird.
Zu beachten ist auch der alte Westfalenpark mit seinem in Europa berühmten Rosengarten, der nicht nur Besucher aus Deutschland, sondern auch aus anderen Ländern anzieht. Und natürlich sollte der jährliche Weihnachtsmarkt mit seinem höchsten Weihnachtsbaum der Welt, der 45 Meter hoch ist, gefeiert werden! Allerdings, soweit ich weiß, wurde der Weihnachtsbaum 2020 nicht weitergebaut.
Was ist zu tun? Wir leben in der Pandemiezeit. Aber! Wie ich aus den Presseberichten herausfand, erwiesen sich die Aktivitäten der Stadtverwaltung demografisch als wirksam: da viele Familienmitglieder zu Hause arbeiteten (oder nicht arbeiteten), stieg die Zahl der Neugeborenen deutlich an.
… Ein neuer Schwerpunkt wurde der Stadt durch die Entwicklung von Wohn- und
öffentlichen Gebäuden modernster Architektur um den Phönixsee im Stadtteil Hörde im Kontrast zum Alten Schloss gelegt.
Kommen Sie nach Dortmund und es wird Ihnen hier gefallen.
Autor:Dmitri Dr. Piterski aus Essen-Steele |
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