Borussia Dortmund: Steffen Tigges über sein erstes Bundesliga-Tor, Haaland und Ajax
„Wir sind auch ohne Erling gefährlich“
Im 13. Spiel für die Profis hat’s geklappt: Steffen Tigges erzielte beim 2:0-Sieg über den 1. FC Köln sein erstes Bundesligator für den BVB und empfahl sich als Ersatz für den verletzten Erling Haaland.
Im Interview nach der Partie sprach der 23-jährige über seinen Premierentreffer und Glückgefühle vor der Südtribüne, Torgefahr bei der Borussia auch ohne Norwegens Superstürmer und Wiedergutmachung gegen Ajax Amsterdam in der Champions League am Mittwochabend (3.11., 21 Uhr).
Steffen Tigges, wie hat er sich angefühlt, der erste Bundesliga-Treffer Ihrer Karriere?
Es war ein Riesengefühl! Ich habe das Strahlen gar nicht mehr aus dem Gesicht bekommen. Noch mehr freut es mich aber für die Mannschaft. Es war eine Phase im Spiel, in der Köln immer mehr aufgekommen ist und wir etwas ins Schwimmen geraten sind. Mit meinem Tor konnte ich für Ruhe sorgen und für einen sicheren Vorsprung. Dass wir so den Sieg sicher über die Zeit bringen konnten, freut mich fast noch mehr als mein Treffer.
Wie war es denn, das erste Tor auch noch vor der Südtribüne zu schießen, die wieder fast voll war?
Das ist ein bisschen das, was man sich immer erträumt hat. Es ist ein riesiges Privileg, hier zu spielen. Und dann das erste Tor ausgerechnet vor der Südtribüne – das hätte ich mir vor zwei Jahren so nicht ausgemalt. Ich habe jetzt auch schon ein bisschen länger daraufhin gefiebert. Am vergangenen Dienstag im Pokal gegen Ingolstadt hat es leider noch nicht so gut geklappt. Umso mehr freue ich mich, dass es gegen Köln so gut funktioniert hat.
Haben Sie dem Eckstoß angesehen, dass es Ihr Tor wird?
(lacht) So schnell kann man gar nicht reagieren. Ich habe einfach die Birne hingehalten. Dass er dann hinten so perfekt ins Tor gefallen ist, war mein Glück. Es war die perfekte Ecke in den Raum. Wir trainieren immer wieder Standards, weil wir wissen, dass sie in so engen Spielen immer ein Faktor sein können.
Was hat der Trainer Ihnen bei Ihrer Einwechslung mit auf den Weg gegeben?
Ich sollte vorne die Bälle festmachen und versuchen, in die Tiefe zu laufen und für Entlastung zu sorgen, um so der Mannschaft zu helfen. Von einem Tor hat der Trainer zwar nicht gesprochen, aber ich denke, er wird mit nicht böse sein, dass ich mich da nicht nur an seinen Auftrag gehalten habe. (lacht)
Und mit dem Tor sind Sie ab sofort die Nummer eins als Ersatz für den verletzten Erling Haaland?
(lacht) Ich denke, wir haben viele Spieler, die immer wieder in die Rolle von Erling hinein rücken. Durch seine Verletzung brauchen wir einfach viele Spieler, die Tore schießen. Wenn ich dazu in der nächsten Zeit ein paar Tore beitragen kann, freut es mich umso mehr. Aber ich freue mich auch für jeden anderen, der für uns trifft.
In den beiden letzten Spielen gab es vier Stürmertore, die eben auch ohne Erling Haaland erzielt wurden. Gibt das der Mannschaft ein gutes Gefühl?
Wir sind vorne auch ohne Erling gefährlich, das wissen wir. Man sieht immer wieder, was für Qualität wir auf dem Platz haben. Wir hätten auch gegen Köln die eine oder andere Situation noch besser ausspielen könne, dann hätten wir sogar noch ein, zwei Tore mehr geschossen. Man sieht aber vor allem auch, dass wir als Mannschaft defensiv extrem leidenschaftlich und aggressiv verteidigen. Dass wir gegen Köln endlich zu Null gespielt haben, ist das auch ein Erfolg des ganzen Teams vorne und hinten.
Aber ein paar Probleme mit dem Gegenpressing der Kölner hatte der BVB schon…
Köln hat es sehr gut gemacht, war aggressiv Sie haben immer wieder gut nach vorne gespielt und Bälle gefährlich in die Box gebracht. Wir wussten vorher, dass es kein Selbstläufer wird, aber wir haben uns als Mannschaft brutal gut dagegen gewehrt und uns den Sieg auch durch eine geschlossene Mannschaftsleistung verdient.
Am Mittwoch geht es schon weiter in der Champions League gegen Ajax Amsterdam, wo der BVB das Hinspiel mit 0:4 verloren hat.
Nach dem Hinspiel müssen wir in dieser Partie Wiedergutmachung betreiben. Es war in Amsterdam einfach keine gute Leistung von uns. Aber vor allem geht es auch um drei Punkte, um in der Champions League weiterzukommen. Da zählt das letzte Spiel nicht mehr. Wir müssen die Partie am Mittwoch bei Null angehen und dann werden wir auch eine andere Leistung zeigen. (KWe)
Autor:Andreas Meier aus Dortmund-West |
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