Deutschland gegen Norwegen/Europameisterschaft Damenhandball-National-TEAM
Debakel der Ladies gegen Norwegen - Trainer Groener wirkt phasenweise völlig ratlos - 2-Klassen-Unterschied - 23:42 (14:22)
Die Story dieses hochinteressanten Matches Norwegen versus DHB ist recht schnell erzählt, die Niederlage sehr schnell ananlysiert.
Auf der einen Seite die Norway-Girls um die Welthandballerin von 2019 Stine Oftedal, die handlungsschnell, dynamisch, physisch hochpräsent ab der ersten Sekunde des Spieles die Platte beackerten, mit äußerster Spielfreude belebten, extrem fit und siegeswillig und vor allem offensiv weltmeisterlich effizient auftraten, in permanente in Full-Speed-Movement, auf der anderen Seite ein EM-Teilnehmer, der im Modus des Romania-Matches glaubte einen weiteren EM-Blumentopf mit Licht und Schatten gewinnen zu können und die nicht austrainierten, deutlich schwächeren Rumäninnen mit einer wahrlich nicht fitten Welthandballerin von 2010/2015/2016/2018, Christina Neagu, mit den fantastischen Norwegerinnen um Stine Oftedal und Nora Mörk (12 Goals) und Katrine Lunde, Marit Malm Fjaford und Camilla Herrem verwechselte, die zeigten, über wen die EM in Kolding gehen wird: über Norway.
Besser kann frau nicht Handball spielen, es gab keine Schwäche, alle Rädchen bei Norwegen griffen in einander über und der isländische Trainer Thorir Hergeirsson verbrachte einen extrem chilligen und relaxten Trainerabend, durfte loben und Nora Mörk und Stine Oftedal, der zuzusehen ein Genuss hoch zwei ist, die Auszeiten überlassen. Entspannte Outtime-Talks, es fehlten nur Kaffee und Kuchen bei den Norway - Handballerinnen. Frau war allerbester Laune...
Deutschland stand höflich und bescheiden, fast demütig Spalier und mühte sich toaliter zu 22 Treffern, in der zweiten Halbzeit gar nur zu 8en, hatte aber zur Halbzeit schon 22 kassiert, weil praktisch jeder norwegische Angriff ein Treffer war und Mörk, die 12 Treffer insgesamt erzielte, und die begnadete Regisseurin Stine Oftedal, machen konnten, was sie wollten und das auch taten.
Henk Groener hätte rechtzeitig auf die Idee kommen müssen, dass da eine vorgeschobene Defense speziell für diese beiden Damen angebracht sein würde, er kam leider nicht auf die Idee, brachte Marlene Zapf, die ihre Klasse sofort unter Beweis stellte, erst in der Schlussphase, als das Debakel gewaltige Formen annahm, wiederholte also seinen Kumamoto-Fehler, wo er sie erst gar nicht mitnahm, um Jenny Behrend weltmeisterliche Erfahrungsmomente zu vermitteln.
Allmählich stellt sich die Frage, ob der Vielgelobte, mit viel Vertrauen Ausgestattete, nach Corona-Quarantäne wieder an der Linie Stehenende, wirklich der Richtige ist, um Germany an die Weltspitze zu führen. Verjüngung ist okay, wenn sie bei Turnieren zu Ergebnissen führt.
Von weltmeisterlicher Klasse war Deutschland gestern abend in Kolding aber Lichtjahre entfernt.
So hat der Autor in den letzten Wochen zweimal live Svenja Huber von Bayer Leverkusen in der Ballei beobachten dürfen (versus die NSU). In der Form, in der sie in der Ballei gegen die Neckarsulmer Sport Union im Cup und im Ligaspiel auftrat, gehört sie definitiv nach wie vor ins NationalTeam, wo aber Henk Groener die junge und talentierte Amelie Berger favorisiert, die aber definitiv noch nicht auf dem Level von Marlene Zapf und Svenja Huber ist, und regelmäßig in der zweiten Halbzeit, meist nach gutem Start, schwächelt und Entscheidendes liegen lässt, was in diesem Match nach 14:22 zur Pause nicht mehr geben sein konnte.
Es stellt sich da die Frage, was bei Groener zählt. Leistungsniveau oder futuristische Hoffnungen.
Leistung kann auch bei Handballerinnen, die über 30 sind, gegeben sein. Man siehe Loerke bei den Norwegerinnen, man siehe Antje Lauenroth, die 32 ist, und bei Groener erstaunlicherweise einen Stammplatz auf links hat.
Um es noch einmal zusammmenzufassen: Das Spiel war eine norwegische Demonstration von hochmodernem, handlungsschnellem, spielfreudigem Damenhandball.
Kapitänin Stine Oftedal: "Wir hoffen, dass wir in einer schwierigen Zeit dazu beitragen können, Freude zu verbreiten." ES IST IHR UND IHREN KOLLEGINNEN GELUNGEN UND WIE.
Norwegen spielte sich in einen Rausch, dem die deutsche Mannschaft nicht im Wege stehen wollte, die sich schon nach einer Vietelstunde, Körpersprache !!, aufgegeben hatte. Groener bewirkte diesbezüglich gar nichts, wirkte hilflos...ratlos...
Eine deutsche Mannschaft präsentierte sich, in der die Kapitänin wechseln sollte, denn Kim Naidzinavicius reihte ein weiteres schwaches Spiel ans nächste, war unkonzentriert, zu langsam in Bewegung und Spirit und wirkte unmotiviert. Viel zu wenig für eine Kapitänin.
Da Alina Grijseels zu jung für den Posten ist und in der Hierarche des Teams nicht weit genug gewachsen, bleibt eigentlich nur die Fighterin Xenia Smits, eine der wenigen neben Emily Bölk, um Kim Naidzinavicius abzulösen, deren große Zeit vorbei zu sein scheint und die ja auch die SG BBM Bietigheim in den Champions League Spielen von Niederlage zu Niederlage "führt".
Ein couragierte Idee wäre auch, die bei Ferencvaros Budapest in der ungarischen Liga hoch eingeschätzte Emily Bölk in relativ jungen Jahren zur Kapitänin zu machen, gestern war sie der einzige Lichtblick und schraubte als Ergebniskorrekturen so machen Ball als Solistin aus dem linken Rückraum ins rechte obere Eck...Trostpflaster für den teutonischen Tifosi am PC-Bildshirm oder Laptop. Immerhin...
Gegen Polen muss nun im letzten Match der Vorrunde ein Sieg her...Aber da Polska die komplette Stamm-Innenverteidigung abhanden gekommen ist (Verletzungen), Kudlac-Gloc eine Knieverletzung ausheilt, diese Saison wohl nicht mehr für Polska und Bietigheim auf die Platte kommen wird, wird das mit Licht und Schatten wie versus Romania wohl klappen. Aber dann beginnen in der Hauptrunde die Probleme. Und die EM ist gehaltvoller als die Kumamoto-WM...
Wolfgang Merkel
Free Press Germany
FotoArchiv Merkel&Merkel
Autor:Wolfgang Merkel aus Dortmund |
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