Europameisterschaft Damenhandball-National-TEAM
Ausgeträumt - die deutschen Handballdamen unterliegen Holland (27:28) und Kraotien (20:23) und fahren frustriert, aber verdient nach Hause
Tja, das war es mal wieder. Wie auch im Dezember 19 in Kumamoto in Japan mussten die Ladies erkennen, dass der Weg zur Weltklasse noch weit, sehr weit ist, und dass es möglicherweise noch Jahre dauern wird, bis frau da angelangt ist, denn nach der EM dürfte sich dann doch das Personalkarussell etwas schneller drehen.
Junge Kräfte wie Mia Zschokke von Bayer 04 Leverkusen , Nele Franz von der HSG Blomberg Lippe, Jana Scheib von den Vipers, Cara Reuthal von den Ketscher Kurpfalzbärinnen, Annika Lott vom Buxtehuder SV, Carmen Moser von der Neckarsulmer Sport Union, Johanna Stockschläder von den Borussinnen aus Dortmund...stehen quasi in der Tür, waren ja zumTeil schon im erweiterten Kader und einige Nationalspielerinnen sind jenseits ihres Zenits angelangt bzw. spielen altersmäßig dann auf Dauer keine Alternative mehr. Der Umbruch sollte, ja muss eigeleitet werden...Medaillen sind bis auf weiteres nicht in Sicht...
Gegen die Niederlande lieferten die LADIES eine respektable Partie ab, führten gar in der ersten Hälfte zweimal mit vier Treffern Vorsprung, den sie aber nicht halten konnten und gingen mit einer knappen, aber noch verdienten 15:14-Führung in die Kabine.
In der zweiten Hälfte wurde Holland stärker, insbesondere Bo van Wetering über links und Angela Malestein auf rechts machten viel Betrieb und warfen vor allem in der Crunchtime wichtige Tore, die aber in einem Match, in welchem Dinah Eckerle zum besten Player, zur besten Playerin des Spiels gekürt wurde, nicht zum Sieg gereicht hätten, hätte Marlene Zapfs Wurf zwei Sekunden vor der Sirene , vorher hatte Julia Behnke einen Konter versemmelt, nach einem Konter über rechts, den Weg an der rechten Fanghand vorbei der überragenden Tess Wester gefunden. Das wäre das durchaus verdiente 28:28 gewesen und das Aus für die Niederlande, das dann der zu knappe Sieg mit nur einem Treffer Unterschied eh bedeutete, weshalb die Meisjes , das Oranje Team sich so gar nicht freuen konnten...Die Blicke gingen nach unten...bei beiden Teams, aber so ist Handball...
Die Niederlande war zu Beginn der 59.Minute durch die Metzinger Spielerin Bo van Wetering mit 28:26 in Führung gegangen, die Messe schien gelesen, aber Xenia Smits hatte prostwendend ausgeglichen.
Danach hatte die deutsche Sieben zwei Großchancen. Die von Marlene Zapf Sekunden vor der Sirene, das hatten wir schon, und zu Beginn der 30.Minute einen Konter, den Julia Behnke versemmelte, Tess Wester stand wieder einmal im Weg, der man/frau auch die Auszeichnung Best Player of the Match hätte überreichen müssen...
Trotz dieser Niederlage gab es noch die Chance mit einem Sieg mit zwei Toren Unterschied, das Final 4 zu erreichen, wenn frau denn versus Croatia nicht in der zweiten Halbzeit eingebrochen wäre, nachdem frau in der ersten Hälfte versus Valentina Blazejevic, Camila Micijevic, Josipa Mamic,Tea Pijevic und Co gut mitgehalten hatte, zur Pause stand es 12:12, was alle Optionen für die zweite Hälfte offen ließ, aber auch klar machte, dass Croatien dran bleiben würde.
Da sich aber die deutsche Sieben der zweiten Hälfte den Luxus erlaubte in der Offensive neun Minuten auf einen Treffer zu verzichten, Luisa Schulze netzte in der 39. Minute zum 13:17 ein, war spätestens in 45.Minute die Messe mehr als gelesen, als Kroatien das 19:13 erzielte, 8 Treffer fehlten zu diesem Zeitpunkt für das Final 4, was in dieser Verfassung gegen diesen bärenstarken Gegner mit den Weltklassespielerinnen Tea Pijevic im Tor, Josipa Mamic auf Rechtsaußen, Camila Mijevic im linken Rückraum oder der Zentrale und Valentina Blazevic als Centre back, nicht machbar war...Kroatien stand ab der 46. Spielminute im Halbfinale, das deutsche Team unmittelbar vor dem Koffer packen...
Die restliche Spielzeit wurde dann zum Schaulaufen, die deutsche Sieben konnte dann dank Ina Großmann (29) und Jule Maidhofs neunten Treffer (acht Siebenmeter !) Ergebniskorrektur betreiben, wobei das 23:20 für Nenad Sostorics (Trainer) kroatisches TEAM die Überlegenheit , ein Kassenunterschied, in der zweiten Halbzeit nicht wiedergibt...
Was bleibt: Henk Groener wird, wenn er denn Trainer bleibt, bleiben will, einen Umbruch einleiten müssen. Antje Lauenroth auf Linksaußen hatte starke Momente, Kim Naidzinavicius als Centre back Licht und viel Schatten in ihrem Spiel, Marlene Zapf auf Rechtsaußen spielte gut, verdrängte Amelie Berger aus der Anfangsformation, vergab aber den entscheidenden Konter gegen Kroatien 2 Sekunden vor Schluss.
Alle diese Nationalspielerinnen sind altersmäßig für die Zukunft keine Alternative mehr, auch wenn sie im Moment noch stärker auftrumpfen als die jüngeren Spielerinnen auf ihrer Position. Henk Groener wird also ein paar unangenehme Gespräche führen müssen und verjüngen, was bedeutet, dass eine Medaille die nächsten Jahre nicht drin sein wird, weil die jüngeren Spielerinnen, Jule Maidhof ist da die positive Ausnahme, Lehrgeld zahlen müssen...was bei einem Umbruch dazugehört...
Wolfgang Merkel
www.free-press-germany.de
Autor:Wolfgang Merkel aus Dortmund |
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