Alternative Mittel für den privaten Winterdienst
Finger weg vom Streusalz!
Streusalz hat eine schnelle Wirkung, ist aber durch das Einsickern in den Boden und das Grundwasser extrem umweltschädlich. Jährlich landen rund 1,5 Millionen Tonnen Streusalz auf deutschen Straßen und Wegen. Ein Drittel davon wird durch private Haushalte ausgebracht. In Dortmund und in vielen anderen Städten ist der Einsatz durch Privatpersonen verboten. Dies soll die Böden vor dem übermäßigen Salzeintrag schützen. Jedoch gibt es das beliebte Streusalz nach wie vor überall zu kaufen.
Warum so schädlich?
Der Einsatz von Salz verursacht massive Schäden in der Umwelt und bei vielen Pflanzen. Folgt nach der Kälteperiode das Tauwetter, versickert es im Boden und bildet unterirdisch Verschlammungen. Wurzelschäden durch den salzigen Untergrund setzen Hecken und Bäumen am Rand von gestreuten Straßenrand und Gehwegen stark zu und auch Spritzwasser und salzhaltige Abwässer lagern Chloride (Chlorwasserstoffsäure, auch Salzsäure genannt) in Blättern, Blüten und Trieben ab. Die Pflanzen können irgendwann kein Wasser mehr aufnehmen und verdursten. Die Symptome ähneln dabei denen von Trockenschäden, sodass oftmals nur eine Bodenanalyse eine abschließende Gewissheit geben kann. Als besonders salzempfindlich gelten dabei Ahorn, Linde und Rosskastanie.
Besonders leidtragende sind in jedem Winter auch die Tiere. Denn gerade Hunde und Katzen leiden darunter, dass die Haut an ihren Pfoten durch das Salz spröde und rissig wird, was in der Folge zu schweren Entzündungen führen kann. Zudem lecken sie sich häufig die Pfoten ab und nehmen dabei die Stoffe auf, die beigemengt werden, um das Salz für den häuslichen Gebrauch ungenießbar zu machen. Dies führt nicht selten zu Verdauungsbeschwerden.
Neben den ökologischen Folgen verursacht der Einsatz von Streusalz auch enorme ökonomische Schäden, so fördert es unter anderem die Korrosion an Brücken und Fahrzeugen. Besonders problematisch ist Streusalz bei Baudenkmälern, weil das Salz in das Mauerwerk eindringt und sich nur schwer beseitigen lässt, was in der Folge hohe Kosten verursachen kann.
"Salz gehört in die Suppe und nicht auf den Gehweg." (Homepage BUND)
Rechtliche Situation in Dortmund
Gemäß der gültigen Straßenreinigungssatzung der Stadt Dortmund, ist die Verwendung von Salz oder sonstigen auftauenden Stoffen grundsätzlich verboten. Eine Anwendung ist ausschließlich in zwei Ausnahmefällen erlaubt:
• in besonderen klimatischen Ausnahmefällen (z.B. Eisregen), in denen durch
Einsatz von abstumpfenden Mitteln, keine hinreichende Streuwirkung zu erzielen ist.
• an gefährlichen Stellen an Gehwegen, wie z.B. Treppen, Rampen, Brückenauf oder -abgängen, starkem Gefälle bzw. Steigungsstrecken oder ähnlichen Gehwegabschnitten.
Die Alternativen
Zum Salz gibt es zahlreiche umweltfreundliche Alternativen. Jedoch muss zunächst erst einmal der Schnee weg. Schneeschieber mit einer verstärkten Kante können Schnee und Eis oftmals mit dem Einsatz von etwas Muskelkraft restlos entfernen, ohne dass es zu rutschigen Verdichtungen kommt.
Streuen sollte man dann, natürlich aber auch bei Glatteis, am besten mit Sand, Holzspänen, Streusplitt, Granulaten, Kies oder mit Streumitteln, die das Umweltzeichen "Der blaue Engel" tragen. Diese stumpfen die Oberfläche ab und machen Sie gut begehbar. Einziger Nachteil dabei: Wenn Schnee und Eis wieder geschmolzen sind, muss auch dieses Streugut wieder zusammengefegt und entsorgt werden. Dafür kann es jedoch auch manches Mal wiederverwendet werden.
Grundsätzlich sollten auch alternative Streumittel nur sparsam verwendet werden, da auch Splitt und Granulat giftige Substanzen wie Arsen, Blei oder Quecksilber enthalten können
Autor:Sebastian Everding aus Dortmund-Süd |
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