Gesamtvolumen von 21 Millionen Euro
Verwaltungsvorstand bringt Städtebauförderprogramm für 2021 auf den Weg

Dortmund. Die Entscheidung des Verwaltungsvorstands der Stadt Dortmund ist der erste Schritt, um die Stadterneuerungsprojekte in das Städtebauförderprogramm 2021 aufzunehmen und die entsprechenden Förderungsmittel bei der Bezirksregierung beantragen zu können. Planungsdezernent Ludger Wilde erklärt: „Die Städtebaufördergelder sind eine wichtige Grundlage, um weiterhin zielgerichtet Dortmunder Stadtteile zu stärken und damit zukunftsfähig aufzustellen.“
Das beschlossene Programm 2021 setzt sich aus fünf Projekten in Dortmund zusammen. Für diese Maßnahmen hat das Land Nordrhein- Westfalen Fördermittel in Höhe von insgesamt 21 Millionen Euro in Aussicht gestellt. „In diesem Jahr ist das beantragte Fördervolumen außergewöhnlich hoch. Dies liegt unter anderem daran, dass mehrere große Baumaßnahmen wie die Umgestaltung der Kampstraße in der Innenstadt und das neue Stadtteil- und Bildungszentrum in Wichlinghofen vorgesehen sind“, berichtet Susanne Linnebach, Leiterin des Amtes für Stadterneuerung, das für die Antragstellung zuständig ist. „Solche städtebaulichen Aufwertungen und der Ausbau sozialer und kultureller Infrastruktur setzen positive Impulse und können die Lebensqualität in den Quartieren erhöhen“, ergänzt Susanne Linnebach.
Die folgenden Stadterneuerungsprojekte sind im Städtebauförderprogramm 2021 für Dortmund konkret vorgesehen:
Stadtumbau Huckarde-Nord
Mit der Neugestaltung der Spielplätze „Mailoh“, „Varziner Straße“ und „In der Mulde“ sollen attraktive Spiel- und Aufenthaltsorte für Kinder und Jugendliche im Wohnquartier Huckarde-Nord geschaffen werden. Alle Spielplätze liegen auf einer sogenannten „Achse“, die eine Wegeverbindung durch das Quartier bis zur Kokerei Hansa ermöglicht. In diesem Kontext wird nicht nur das soziale Miteinander, sondern auch das übergeordnete Ziel verfolgt, das Wohnquartier mit den angrenzenden Freiräumen und industriekulturellen Arealen stärker zu verknüpfen. Um für diese Maßnahme die beste Lösung zu finden, wurde Anfang 2020 ein freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb ausgelobt. Die Ergebnisse des Wettbewerbes werden bis zum Sommer 2020 vorliegen und dienen als Grundlage für die weitere fachliche und kostentechnische Qualifizierung der Maßnahme. Die Bau- und Realisierungskosten belaufen sich derzeit auf ca. 1,3 Millionen Euro.
Mit dem Hof- und Fassadenprogramm als Instrument zur Aufwertung des Siedlungsbildes soll mit den jeweiligen Wohnungseigentümer*innen ein Dialog zustande kommen. Durch die Instandsetzung der Gebäude sollen die Attraktivität als Wohnstandort und das Image des Stadtteils nachhaltig gesteigert werden. Die dafür eingeplanten Kosten belaufen sich auf 180.000 Euro.
Der Deusenberg in Dortmund-Huckarde ist ein zentraler Baustein des Integrierten Handlungskonzeptes Huckarde-Nord. Zur weiteren Qualifizierung des Deusenbergs, der in Teilen in den eintrittspflichtigen Ausstellungsbereich der Internationalen Gartenausstellung 2027 einbezogen wird, findet ein Werkstattverfahren mit Akteur*innen und Bürger*innen statt. Dessen Kosten belaufen sich auf rund 20.000 Euro. Damit soll ein Konzept geschaffen werden, das den Deusenberg nachhaltig als Ort für Freizeit, Erholung und Natur stärkt.
Die Antragsstellung für die drei Maßnahmen erfolgt auf Grundlage des im Jahr 2017 beschlossenen Integrierten Handlungskonzeptes Huckarde-Nord.
Soziale Stadt Hörde
In Hörde geht der Stadtumbau in die letzte Runde: Für die abschließenden Projekte soll jetzt der Förderantrag gestellt werden. Mit der Finanzierung und Umsetzung dieser Projekte wird das Stadterneuerungsprogramm Soziale Stadt – Stadtumbau Hörde abgeschlossen.
Ziel des Programms ist es, neben den großen Entwicklungsprojekten PHOENIX See und PHOENIX West, auch das Zentrum von Hörde zu stärken und aufzuwerten. Hörde und die PHOENIX-Flächen sollen zusammenwachsen und sich gemeinsam entwickeln.
Zu den Förderanträgen gehört z. B. die Umgestaltung des Stadteingangs an der Faßstraße, für die das Grundkonzept mit dem Wettbewerbsentwurf für den Schulhof Phoenix-Gymnasium schon vorliegt. Der Schulhof wurde 2014 umgestaltet und hat im letzten Jahr einen Preis erhalten. Das beauftragte Planungsbüro wird den Entwurf gemeinsam mit den späteren Nutzergruppen weiterentwickeln. Der neue Stadteingang soll nicht nur repräsentativ und grün werden, sondern auch eine hohe Aufenthaltsqualität für Jugendliche bekommen.
Am Südende der Faßstraße wird das Teilstück der Hermannstraße bis zur Fußgängerzone zusammen mit der kleinen Wenzelstraße umgestaltet, sobald der Umbau der Faßstraße erfolgt ist. Auch wenn dieses Teilstück der Hermannstraße nicht zur Fußgängerzone gehört, wird es nur noch geringe Verkehrsfunktion haben und kann sehr fußgängerfreundlich umgestaltet werden. Damit wird die Verbindung zwischen der Fußgängerzone im Hörder Zentrum und dem PHOENIX See verbessert.
Im Bereich der östlichen Hermannstraße sind die Bauarbeiten an der Fahrbahn und der Beleuchtung abgeschlossen. Zur Verbesserung der Fußwegeverbindung des Quartiers Bickefeld mit dem Seegebiet soll die winzige Keltenstraße umgestaltet werden. Dabei wird auch der anliegende Spielplatz punktuell ergänzt.
Im Quartier um den Hörder Neumarkt sollen drei Bereiche umgestaltet werden: Der Piepenstockplatz wird zusammen mit einer benachbarten Bahnfläche zu einem grünen Aufenthaltsbereich umgebaut. Zur konkreten Gestaltung wird ein Planungsauftrag vergeben, der eine intensive Bürgerbeteiligung einschließt. Die steile Treppe zum Tunnel soll besser einsehbar und der Zugang benutzerfreundlicher werden. Der Hörder Neumarkt soll mit dem Ziel der Klimaanpassung umgestaltet werden. Auch hier erfolgt die Planung mit einer intensiven Bürgerbeteiligung. Der dritte Bereich ist der Schildplatz im Übergang zur Hörder Brücke. Hier soll eine gut erkennbare und sichere Fußgängerführung über die Schildstraße entstehen.
Mit den beantragten Fördermitteln sollen darüber hinaus die laufenden Förderprogramme im Gebiet, wie der Hörder Stadtteilfonds zur Unterstützung privaten Engagements für den Stadtteil und das Programm zur Gestaltung privater Gebäude, weitergeführt werden.
Stadtteil- und Bildungszentrum Wichlinghofen
Zur Realisierung des Stadtteil- und Bildungszentrums in Wichlinghofen mit Gesamtkosten in Höhe von 17,2 Millionen Euro soll im Rahmen des Städtebauförderprogramms 2021 der erste Förderantrag gestellt werden. Damit startet der Stadtumbauprozess in Wichlinghofen, der innerhalb der nächsten Jahre vollzogen werden soll.
Ziel des Programms ist es, in Wichlinghofen ein generationenübergreifendes Stadtteil- und Bildungszentrum zu realisieren. Dafür wird die sanierungsbedürftige Grundschule abgebrochen und durch einen 1,5-zügigen Neubau mit angrenzender Turnhalle ersetzt. Das Konzept des Stadtteil- und Bildungszentrums zeichnet sich durch die multifunktional nutzbaren Räume aus: Neben den reinen Schulnutzungen soll ein Teil der Gebäude durch den Wichlinghofer Bürgerverein und den TUS Wichlinghofen mitgenutzt werden. Verschiedene Stadtteilaktivitäten aus den Bereichen Bildung, Sport, Freizeit und Kultur für die Bürger*innen des Stadtteils sollen ermöglicht werden und die örtliche Versorgungssituation sicherstellen und verbessern. Als Treffpunkte im Freien dienen der neu gestaltete Schulhof, der auch nachmittags geöffnet ist, und die dem Gebäude vorgelagerte Stadtteilterrasse.
Nach Abschluss des architektonischen Wettbewerbs werden die Planungen durch den Wettbewerbssieger, HWR Generalplaner GmbH aus Dortmund, fortgeführt. Zum Städtebauförderprogramm 2021 wird die Planung und Umsetzung des Stadtteil- und Bildungszentrums beantragt.
Förderfähig sind die Maßnahmenbausteine Abbruch, Freianlagen, Bürgerhaus sowie die Turn- und Gymnastikhalle. Der Neubau der Schule und das Ausweichquartier in der ehemaligen Grundschule Loh, zur Sicherstellung des Schulunterrichts während der Bauzeit, sind nicht förderfähig. Die erwartete Fördersumme von Land und Bund beträgt insgesamt rund 6.685.000 Euro.
Aktives Stadt- und Ortsteilzentrum City – Umbau Kampstraße
Die Neugestaltung des Bereichs zwischen den Kirchen St. Petri (Katharinenstraße) und St. Reinoldi (Willy-Brandt-Platz) - Lichtpromenade - wird voraussichtlich von Mitte 2020 bis Ende 2024 durchgeführt. Dieser Straßenabschnitt bildet mit seinen angrenzenden Plätzen und Übergängen ein Verbindungselement zwischen der nördlichen und der südlichen City und wird als zentraler Aufenthalts- und Erlebnisraum gestaltet. Die angrenzenden Plätze werden in den gestalterischen Kontext mit einbezogen.
Stadtumbau West Kielstraße 26
Seit dem spätem Frühjahr 2019 sind sämtliche der 102 Eigentumswohnungen des Gebäudes Kielstraße 26 im Eigentum der Stadt Dortmund. Direkt im Anschluss erfolgte die Entmüllung und Gebäudesicherung. Die Abbruchplanung läuft seit Dezember 2019 auf Hochtouren. Vorbehaltlich der Förderzusage beginnt der Abriss im Januar 2021.

Autor:

Ralf Neuhaus (SPD) aus Dortmund-Süd

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