Stadtbahn U42
Unmut über dauerdefekten Aufzug in Scharnhorst
Seit dem 16. Juni ist er außer Betrieb: der Aufzug, der Fahrgäste von der Haltestelle Scharnhorst-Zentrum zu ihrer Stadtbahn U42 Richtung Innenstadt / Hombruch bringen soll. Seit nahezu drei Monaten steht den Fahrgästen ausschließlich die steile Treppe als Alternative zur Verfügung. Doch dort schauen Rollstuhlfahrer, Rollator-Nutzer oder Eltern mit Kinderwagen ziemlich in die Röhre.
Matthias Storkebaum, Bezirksvertreter für die Linke in Scharnhorst, reicht es jetzt: „Es gibt keine vernünftigen Informationen, es gibt keine Ausschilderungen, und jetzt gibt es wieder eine Verzögerung.“ Denn der Aufzug wird auch weiterhin still stehen. Mindestens bis 12. September. „Diese Information findet man aber nur nach längerem Suchen auf der Seite der Dortmunder Stadtwerke DSW21“, kritisiert Matthias Storkebaum. Einen Grund für den Ausfall jedoch findet man nicht.
Ohnehin hätten Betroffene doch nicht die Zeit und Nerven, vor der abgedeckten Aufzugtür mit Hilfe ihres Handys die Gründe für den Aufzug-Ausfall zu recherchieren. Sie müssten sich vielmehr informieren, wie sie ihre Stadtbahn doch noch erreichen können. Die „Lösung“: „Betroffene müssen die Bahn in die Gegenrichtung nehmen, in Grevel quasi umsteigen und wieder zurückfahren. „Was für ein Aufwand“, murrt Matthias Storkebaum. Da nutze es auch nichts, dass auf den Internetseiten der DSW21 auf den Behindertenfahrdienst der Stadt Dortmund hingewiesen werde. „Der hilft doch Rentnern mit einem Rollator nichts. Oder einer Mutter mit Kinderwagen.“ Eine Alternative wäre da nur ein Schienenersatzverkehr, also ein Bus.
„Scharnhorst ist ja kein Einzelfall“, sagt Martina Siehoff, Inklusionsbeauftragte der Linken und wohnhaft im Stadtbezirk Scharnhorst. „Es gibt das Problem mit defekten Aufzügen immer wieder auch in größeren Bahnhöfen. Dann hat man sich über den Mobilitätsservice bei der Bahn sein Ticket reserviert und dann ist der Aufzug kaputt und du kommst gar nicht ans richtige Gleis Das haben schon viele Rollende erleben müssen.“
Die Deutsche Bahn bietet mittlerweile zumindest Apps, auf denen man sich über defekte Aufzüge informieren kann. ‚Die Stadt Dortmund, die so stolz auf ihr digitales Angebot ist, muss da dringend nachrüsten“, meint Martina Siehoff. Es reiche nicht, dass man sich in Apps freie Parkplätze anzeigen lassen könne.
Matthias Storkebaum: „Apps sind natürlich nicht immer eine Lösung für die älteren Menschen. Mir würde es deshalb schon reichen, wenn ein Zettel am Aufzug kleben würde, der nicht nur den Grund für den Defekt erläutert, sondern in dem man um Verständnis gebeten wird. Und mit dessen Hilfe Ortsunkundigen erläutert wird, wie und wo sie ihren Zielort doch noch erreichen können.“
Autor:Claudia Behlau, DIE LINKE+ aus Dortmund-Ost |
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