Skandal um Kinder auf Jagdmesse - Kinderschutzbund eingeschaltet
Tierschutzpartei Dortmund: Jagdmesse und Werbung für Tötung nichts für Kinder
Mehr als 80.000 Besucher aus weiten Teilen Europas, so berichteten die Medien, besuchten die diesjährige Messe „Jagd und Hund“ in den Westfalenhallen Dortmund. Aussteller aus 40 Ländern informierten dort über eine nie dagewesene Vielfalt an Angeboten der neuesten Waffen und Dienstleistungen rund ums Jagdgeschäft.
Öffentliche Werbung und Informationen über Tötungsarten - befremdlich
"Was Menschen veranlasst, sich über die verschiedensten Möglichkeiten zu informieren, ihre Mitgeschöpfe zu töten, bleibt dahingestellt. Erschreckend ist die Zunahme an Interessenten, vor allem an der privaten Jagd, wobei diese so genannten „Jagdazubis“ ein Durchschnittsalter von 35 Jahren aufweisen. Frauen scheinen dieses „Hobby“ gerade für sich zu entdecken, denn besonders hoch ist laut Medienberichten der Zuwachs an Jägerinnen," äussert sich Angelika Remiszewski, Tierschutzpartei Dortmund und Mitglied des Landesvorstandes der Tierschutzpartei NRW mit Befremden.
"Jagdsport" in den sozialen Medien
Längst hat das Thema Jagd auch die sozialen Medien erobert, viele Blogs und Internetforen bieten Jagdversessenen inzwischen eine Orientierung an. So gab es sogar zwei Social-Media-Lounges, der dem Besucher ermöglichte, Vorträgen von „Stars“ der digitalen Jagdszene zu lauschen.
Mahnwachen der Tierschützer - Boykottaufruf
"Als Tierschützer betrachten wir die Jagdmesse sehr kritisch und protestierten auf dem Messegelände mit Mahnwachen, Plakaten und Aktionen," so Gabriele Etgeton, Fuchsbeauftragte im Landesvorstand Tierschutzpartei NRW. Mitglieder der Tierschutzpartei NRW waren mit einer Mahnwache vertreten, und einige verschafften sich in den Messehallen einen Überblick über das dortige Geschehen. Sie dokumentierten mit Fotos die Perversität mancher „Angebote“ der Aussteller, wobei das Angebot von Waffen über die Werbung für „Safaris“ bis zu dem perfiden Ausstellen von „Jagdopfern“ in verhöhnender Weise reichte.
Die Tierrechtsorganisation PETA rief vehement zum Boykott der Messe auf.
Kinder auf der Tötungswerbemesse
"Besonders befremdlich empfand unsere Besuchergruppe der Tierschutzpartei die Anwesenheit vieler Kinder, die dieser „Werbung für das Töten“ schutzlos ausgeliefert waren und an einigen Ständen, die Jagdszenen simulierten, das Töten realistisch üben konnten," rügt Angelika Remiszewski, Landesvorstand der Tierschutzpartei NRW.
Eine Kita-Gruppe besuchte einen so genannten „Waldpfad“, ein Naturschutzprogramm, das von Jägern angeboten und betreut wird. Warum allerdings der „Naturschutz“ und „Jagd“ im selben Messebereich angesiedelt waren, entzieht sich dem Verständnis der Tierschutzpartei.
"Gerade Kinder sollten diesem grausamen „Sport“ nicht ausgeliefert sein, sondern sind mit ihrer besonders empfindlichen, sich in der Entwicklung befindlichen Psyche vor solchen Bildern zu schützen," betont Gabriele Etgeton, Landesvorstand der Tierschutzpartei. Andere Länder wie z.B. Polen gehen hier mit gutem Beispiel voran und verbietet gesetzlich die Beteiligung an der Jagd für Kinder unter 18 Jahren, um sie vor Gewalt und Schaden zu bewahren. Es sollte ein Denkanstoß für die Verantwortlichen sein, diesem entgegenzuwirken und dafür zu sorgen, dass Kindern auch der Anblick derartiger Bilder und Grausamkeiten nicht zugemutet wird.
Skandalöse Zustände - schriftliche Eingabe an den Kinderschutzbund Dortmund
Die Kinderpräsenz, sogar ganzer Kita-Gruppen auf dieser Tötungswerbemesse empfinden die Tierrechtler als Skandal. Die Mitglieder des NRW-Landesvorstandes der Tierschutzpartei Gabi Etgeton und Angelika Remiszewski wandten sich in dieser Angelegenheit schriftlich an den Dortmunder Kinderschutzbund und forderten diesen auf, dementsprechend zu reagieren.
Autor:Elisabeth Maria van Heesch-Orgass Tierschutz Essen aus Essen |
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