Sahra Wagenknecht
Steuerzahler rettet Lufthansa mit 9 Milliarden Euro obwohl die ganze Fluglinie nur 4 Milliarden wert ist
Neun Milliarden Euro Staatshilfen und Bürgschaften für die Lufthansa sieht der Rettungsplan der Bundesregierung vor. Dafür will man sich mit 20 Prozent am Konzern beteiligen - das ist nicht mal die Sperrminorität. Und das obwohl die Lufthansa an der Börse aktuell nur ganze vier Milliarden Euro wert ist.
"Das ist in etwa so, als würde ich einen Gebrauchtwagen, der höchstens 4000 Euro wert ist, für 9000 Euro kaufen und mich dann auch noch verpflichten, dem vormaligen Besitzer das vorrangige Recht auf Nutzung des Autos einzuräumen.
Es gibt noch nicht mal die Bedingung, dass die Lufthansa in Zukunft darauf verzichtet, ihre Gewinne in Steueroasen zu verschieben. Dem Unternehmen wurden auch keinerlei Zusagen im Hinblick auf Beschäftigungssicherung und faire Löhne abverlangt. Die Mitarbeiter der Germanwings müssen also trotz 9 Mrd. Steuergeld weiter um ihre Arbeitsplätze bangen. Von wegen: Die Rettungspakete retten Arbeitsplätze! Gerettet wurden ausschließlich die Aktionäre der Lufthansa, darunter der mehrfache Milliardär Heinz Hermann Thiele, dem 10 Prozent der Lufthansa-Aktien gehören und in dessen eigenem Unternehmen Knorr-Bremse rüdes Lohndumping und Tarifflucht an der Tagesordnung sind. Hier wird er sich übrigens im Juni eine Dividende von 200 Millionen Euro ausschütten. Klar, da zahlen wir doch alle gern Steuern, wenn davon so bedürftige Leute wie der Milliardär Thiele und deren Investments gerettet werden.
Es läuft leider wieder genauso wie in der letzten Finanzkrise: die Verluste werden beim Steuerzahler abgeladen, die künftigen Gewinne streichen dann wieder private Aktionäre ein.", erklärt Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) zur beschlossenen Lufthansa-Rettung.
Autor:Carsten Klink aus Dortmund-Ost |
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