Geld für Autos, statt Verkehrswende
Steuerverschwendung statt Umweltschutz: Das neue Parkleitsystem der Stadt Dortmund

Anzeigetafeln statt neuer Konzepte: Wo andere Städte auf eine Verkehrswende setzen, will Dortmund für zig Millionen überflüssige Anzeigetafeln erneuern.

Worum geht es?

Einmalig fast 6,5 Millionen Euro plus fast 500.000 Euro Folgekosten jedes Jahr - so teuer sollen die Anzeigetafeln werden, mit denen man Autofahrer*innen zu freien Parkplätzen in Dortmund lotsen will. Als Feigenblatt sind auch ein paar neue Parkplätze inklusive.

Zum Vergleich: Dafür könnte man 30 Menschen einstellen, die 10 Jahre lang mit einem Schild freie Parkplätze anzeigen. Oder man könnte in jedem Jahr 400.000 mal ein 24-Stunden-Ticket an alle verschenken, die einen P+R-Platz nutzen.

Beachtet werden die Anzeigetafeln ohnehin kaum: Zu Stoßzeiten bilden sich lange Schlangen, da die Einkaufswilligen lieber in ihr Lieblingsparkhaus fahren, statt sich vom System zu einem freien Platz lenken zu lassen, der dann vielleicht weiter entfernt ist.

Wo andernorts während Corona Pop-Up-Radwege entstanden sind und der Verkehr grundsätzlich neu gedacht wurde, setzt man in Dortmund weiterhin auf das Auto, um Shoppingfans aus dem Umland nach Dortmund zu locken. Die Einkaufsmeile müsse gestärkt werden.

Dabei ist dieser Gedanke doppelt perfide: Einerseits entsteht dadurch Autoverkehr, in dem die Anwohner*innen in der City ersticken und der viel CO2 verursacht. Andererseits werden dadurch die lokalen Einkaufsmöglichkeiten im Umland kaputt gemacht.

Dortmund sollte statt mehr Komfort für den Autoverkehr lieber auf moderne Konzepte und eine lebenswerte Innenstadt setzen. Konzepte dafür gibt es genug, aber bei den aktuellen Mehrheiten im Rat ist nicht mit einer Modernisierung zu rechnen.

Autor:

Harry Klein aus Dortmund

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