Nie zuvor waren so viele Rentner auf soziale Grundsicherung angewiesen
Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts sind immer mehr Menschen in Deutschland im Rentenalter auf Sozialleistungen im Rahmen der sogenannten Grundsicherung im Alter angewiesen. Dies betrifft Seniorinnen und Senioren ohne Rentenbezug aus der gesetzlichen Rentenversicherung sowie Rentnerinnen und Rentner, die zu ihrer Altersrente zusätzlich eine Grundsicherung beziehen.
Zum 30. Juni 2024 bezogen bundesweit 728.990 Menschen die sogenannte Grundsicherung im Alter. Dies bedeutet einen Anstieg um 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der Anteil von Frauen lag bei 56,6 Prozent aller Beziehenden. Ende des ersten Halbjahres 2024 bekamen knapp 730.000 Menschen die sogenannte Grundsicherung im Alter - rund 40.000 mehr als im Jahr zuvor. Die Zahlen beruhen auf einer Auskunft des Statistischen Bundesamtes auf eine Anfrage des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW).
"Dieser Rekord bei der Altersarmut ist beschämend und ein weiterer Offenbarungseid für die Ampel. Dabei liegt die Dunkelziffer vermutlich deutlich höher, da sich viele Senioren den demütigenden Gang zum Sozialamt ersparen. Entsprechend hat auch die Zahl der Menschen, die trotz Rente weiter arbeiten einen Höchststand erreicht – dabei nennt jeder Dritte die finanzielle Notwendigkeit als Hauptgrund. Deutschland hat eines der leistungsschwächsten Rentensysteme in Europa. Es produziert millionenfach sozialen Abstieg im Alter. Wir fordern eine Volksabstimmung am Tag der Bundestagswahl. Unsere Bürger sollten die Möglichkeit bekommen, über die Einführung einer Rente nach österreichischem Vorbild abstimmen zu können. Wenn ein langzeitversicherter Rentner in Österreich im Schnitt über 800 Euro im Monat mehr bekommt, muss das auch in Deutschland möglich sein.", erklärt dazu Sahra Wagenknecht (BSW).
Autor:Carsten Klink aus Dortmund-Ost |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.