Dortmunder Fraktion DIE LINKE+ äußert sich zum "Fall" Helferich
Nazis im Dortmunder Rat

Utz Kowalewski, DIE LINKE+

Der Ausspruch von Utz Kowalewski, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE+, in der letzten Ratssitzung: „Wer in Dortmund die AfD wählt, wählt Faschisten in den Bundestag“, wurde bereits wenige Tage nach der Wahl sogar von der eigenen Bundestagsfraktion bestätigt. Matthias Helferich, der neben seinem Dortmunder Ratsmandat für die AfD nun auch ein Bundestagsmandat besitzt, war selbst der AfD-Fraktion im Bundestag nicht vermittelbar und wird der Bundestagsfraktion nicht angehören.

Helferichs Aussagen, etwa dass er das „freundliche Gesicht des NS“ sei und er Bezüge zu den Dorstfelder Kameraden habe (gemeint sind gewaltbereite Neonazis aus dem Umfeld von NPD und Die Rechte) führten zu einer Warnung an die Fraktion, was man sich da aus Dortmund in den Bundestag geholt habe. Auch der AfD-Bundesvorstand distanziert sich und lässt Helferich für alle Parteiämter sperren.

„Was ist das nur für ein Mensch, der sich als Jurist öffentlich auf eine Ebene mit dem NSDAP-Strafrichter Roland Freisler stellt, der Tausende von Todesurteilen verhängt hat, darunter auch gegen Hans und Sophie Scholl“, fragt Kowalewski. „Da wird einem doch schlecht.“

Die Dortmunder AfD hat Helferich jedoch für den Stadtrat aufgestellt. Und auch der Landesverband NRW der AfD hat den Nazi Helferich auf einem sicheren Listenplatz gesetzt, der ihn nun in den Bundestag gebracht hat. „In der AfD-Ratsfraktion in Dortmund ist der Rechtsextremist offenbar mit offenen Armen empfangen und neben seinem Amt als Ratsmitglied sogar noch als Fraktionsgeschäftsführer eingesetzt worden. Das sagt doch alles über die Gesinnung der Dortmunder AfD-Fraktion“, kommentiert Utz Kowalewski.

„Wenn ich mir die grauenhaften Aussagen der anderen AfD’ler im Rat anhöre, wundert mich das nicht“, sagt Kowalewski weiter: „Aber ich kann es dennoch nicht verstehen, dass eine Partei und eine Fraktion einen Mann mit einer solchen Gesinnung nicht nur in ihren Reihen duldet, sondern in Dortmund noch regelrecht hofiert. Für jeden seiner Wortbeiträge bekommt Helferich Applaus von der AfD-Bank.“

„Wir haben ein rechtes Problem direkt vor der Haustür – aber mit Herrn Brück von Die Rechte sind wir in Dortmund auch fertig geworden – der hat inzwischen mangels Wahlerfolgen bei den sogenannten Kameraden in Chemnitz Asyl beantragt. So sollte es Herrn Helferich auch ergehen, denn Nazis wählt man nicht – auch nicht aus Protest“, sagt Kowalewski.

Autor:

Claudia Behlau, DIE LINKE+ aus Dortmund-Ost

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