Tag der Pflege 12. Mai
Medizinisches Personal braucht mehr als leere Versprechen

"Die Pflegekräfte sind bereits vor Corona auf dem Zahnfleisch gegangen. Jetzt haben sie Applaus und leere Versprechen bekommen, aber keine Zulagen", empört sich Sascha Wagner (LINKE).
  • "Die Pflegekräfte sind bereits vor Corona auf dem Zahnfleisch gegangen. Jetzt haben sie Applaus und leere Versprechen bekommen, aber keine Zulagen", empört sich Sascha Wagner (LINKE).
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"Die Corona-Pandemie hat gezeigt: Unser Gesundheitssystem ist falsch organisiert. Jahrelang wurden die Krankenhäuser auf Markt und Profit zugeschnitten, es musste sich ‚rechnen‘: Die Betten und Stationen müssen immer (fast) ausgelastet sein, damit es sich ‚lohnt‘. Wenn der Bedarf steigt, gibt es keine Reserven. Das ist schlechte Planung und schlechte Politik, die Tausende Menschen das Leben kostet", erklärt Sascha H. Wagner, gesundheitspolitische Sprecher von DIE LINKE NRW zum Tag der Pflege am 12. Mai 2020 und ergänzt: "Schon zu ‚normalen‘ Zeiten sterben in deutschen Krankenhäusern über 10.000 Menschen, deren Tod vermeidbar wäre!"

"In der Altenpflege fehlen Personal, Schutzausrüstung und ausreichende Corona-Tests. Der Gesundheitsminister hat Beschäftigten Prämien versprochen, die sollen aber zum Großteil von den Pflegekassen – und damit aus den Eigenanteilen der Gepflegten – finanziert werden. Für die großen Konzerne macht die Bundesregierung hingegen Milliarden locker! Die Pflegekräfte sind bereits vor Corona auf dem Zahnfleisch gegangen. Jetzt haben sie Applaus und leere Versprechen bekommen, aber keine Zulagen", empört sich Wagner.

Nina Eumann, frauenpolitische Sprecherin von DIE LINKE NRW ergänzt: "Zwei Drittel der Pflegebedürftigen werden zu Hause versorgt, die durchschnittliche Pflegezeit beträgt 63 Stunden in der Woche, auch schon vor Corona. 90 Prozent der pflegenden Angehörigen sind Frauen. Für die Pflegenden bedeutet die Corona-Krise eine große Belastung, Tagespflegen sind geschlossen, die Pflegedienste arbeiten am Limit, Freunde und Enkelkinder können nicht zu Besuch kommen. Ausreichende Unterstützung ist nicht in Sicht – die häusliche Pflege bleibt das Stiefkind der Pflegepolitik. Es braucht dringend eine Lohnersatzleistung vergleichbar mit dem Elterngeld, wenn Beschäftigte pflegebedingt nicht ihrem Beruf nachgehen können."

Autor:

Carsten Klink aus Dortmund-Ost

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