Pressemitteilung der FDP-Schülerorganisation Liberale Schüler Dortmund
Liberale Schüler gegen verkürzte Sommerferien

In NRW bleiben die Klassenzimmer noch mindestens bis zum 15. Februar leer.

Um eine weitere Verbreitung des Corona-Virus einzudämmen, trat ab dem 11. Januar 2021 ein Lockdown in Kraft, welcher mit flächendeckenden Schulschließungen einherging. Seitdem befinden sich allein in NRW knapp 1,9 Millionen Schüler im Homeschooling. Aufgrund fehlender digitaler Infrastruktur an den Schulen geht dies in einigen Fällen mit einem Absenken der Lerneffizienz einher. Um eine Minderung der Chancengerechtigkeit an den Schulen durch den Ausfall des Präsenzunterrichts zu verhindern, haben sich einige politische Organisationen für eine Aufteilung der Sommerferien ausgesprochen. So sollen die Sommerferien auf zwei Wochen reduziert werden. Die restlichen vier Wochen würden zu gleichen Teilen an die Winterferien und an die Osterferien angefügt, oder flexibel genutzt werden. Jene Forderung wurde mit der Tatsache begründet, dass in den vergangenen Sommermonaten das Infektionsgeschehen abgenommen hatte.
Die Liberalen Schüler (LS) Dortmund positionieren sich klar gegen eine solche Umverteilung der Sommerferien und treten für planmäßige Sommerferien für alle Schüler der Stadt Dortmund ein.
Zunächst basiert die Forderung auf der Annahme, dass ein Präsenzunterricht im nächsten Winter nicht möglich sei. Eine solche Entwicklung ist momentan in keinerlei Hinsicht absehbar. Außerdem wird das angestrebte Ziel, der Schaffung zusätzlicher Lernzeit, im Endeffekt nicht erreicht. Die Ferienzeit wird schlicht verschoben, nicht minimiert oder maximiert. Darüber hinaus muss einkalkuliert werden, dass trotz einer möglichen Entspannung des Infektionsgeschehens, das Tragen einer Maske im Unterricht noch immer Pflicht sein wird. Daher ist eine Durchführung des Präsenzunterrichts mit Maskenpflicht bei über 30 °Celsius in den Klassenzimmern nicht realisierbar. Es würde verbreitet zu Unterrichtsausfällen kommen, sodass eine die Möglichkeit eines effektiven Lernens nicht gegeben wäre.
Im Übrigen geht der Vorschlag von einer realitätsfernen Vorstellung des aktuellen Zustands an den Schulen aus. Wenn man die aktuelle Belastung der Schüler durch Kontaktbeschränkungen sowie des Homeschooling dem zugrunde legt, wäre es unverhältnismäßig den Schülern die Möglichkeit einer längeren Lernpause in den Sommermonaten zu nehmen. „Ich halte die Idee verschobener oder verkürzter Sommerferien für einen Tritt in den Rücken aller Schüler und Lehrer in einer so schweren Zeit", meint Jonas Grote, Vorsitzender der Liberalen Schüler in Dortmund. So ist es in den Sommerferien für Schülerbei einer Entspannung des Infektionsgeschehens wichtig ihre sozialen Kontakte zu pflegen. Eine Verlegung der Sommerferien würde dies durchaus gefährden. Robin Niefer, Landesvorstand der Liberalen Schüler in NRW unterstreicht: „Um erfolgreich ins Schuljahr 2021/22 starten zu können benötigen wir eine ausreichend lange Ruhephase. Das haben wir verdient!“
Letztlich gilt es den äußerst wichtigen Faktor der Wirtschaft hinzuzuziehen. Die deutschen Steuerzahler haben unter anderem Airlines wie die Lufthansa oder TUI durch ihr Geld vor dem Konkurs bewahrt. Insgesamt wurden mehr als 13 Milliarden Euro in die Konzerne investiert. Zunächst Steuergelder zu investieren, danach diesen Konzernen die Chance auf ihr Kerngeschäft zu nehmen, schadet nicht zuletzt der Glaubwürdigkeit. Zudem würde man vielen Urlaubern, welche ihren Urlaubbereits gebucht haben, eine Erklärung geben müssen, weshalb sie ihre Reise nun nicht antreten könnten. LS-Pressesprecher Mark D. Orth kommentiert hierzu: „Allein den Umsatz, die Existenzen sowie Arbeitsplätze zu unterschätzen, welche mit dem Tourismussektor zusammenhängen, wäre ein fataler Fehler." Nun wurde der Vorschlag über eine mögliche Aufteilung der Sommerferien ausführlich evaluiert, doch das Problem einer mangelnden Chancengerechtigkeit im Zuge des Homeschoolings dadurch nicht gelöst. Daher schlagen die liberalen Schüler Dortmund vor, zunächst die digitale Infrastruktur an den Schulen erheblich zu verbessern. Es müssen an den Schulen Systeme für einen digitalen Unterricht geschaffen werden, welche einheitlich sind und von jedem digitalen Endgerät genutzt werden können. Zudem sollte jedem Schüler ein digitales Endgerät zu Verfügung stehen, falls eine finanzielle Notlage vorliegt, sollte dies kostenlos, unbürokratisch zur Verfügung gestellt werden.
Des Weiteren soll ein freiwilliges Nachhilfeangebot für alle Schüler mit einem Defizit auf dem Zeugnis in den Sommerferien aufgestellt werden. Als Ergänzung dazu schlagen die Liberalen Schüler ein Nachhilfeangebot von Schüler, für Schüler vor, welches ebenfalls in den Sommerferien stattfinden würde.
Durch diese genannten Punkte wird die Chancengerechtigkeit im Bildungssystem trotz der Coronapandemie gesichert und ausgebaut.

Autor:

Junge Liberale Dortmund e. V. aus Dortmund

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