Schulfrei nur für Glaubensspektakel

Klimaproteste: NRW-Regierung besteht auf Schulpflicht - Für Kirchentag gab es schulfrei

Das NRW-Schulministerium erklärt, dass auch am 20. September 2019, dem Datum des weltweiten Klimastreiks, die Schülerinnen und Schüler verpflichtet sind, am Unterricht teilzunehmen.

Weltweit wird am kommenden Freitag in über 2000 Städten und Gemeinden durch die Bewegung Fridays-For-Future für den Klimaschutz demonstriert. Allein in Deutschland bringt die Bewegung Menschen in über 500 Städten auf die Straße. Das ficht die CDU/FDP-Landesregierung von Nordrhein-Westfalen aber nicht an. "Das Recht an Demonstrationen teilzunehmen, findet seine Schranken im staatlichen Bildungs- und Erziehungsauftrag sowie in den gesetzlichen Bestimmungen zur Schulpflicht", behauptet das Schulministerium.

Erstaunlich nur, dass wenige Monate zuvor für den Evangelischen Kirchentag in Dortmund diese Schranke offensichtlich nicht existierte. Für den Kirchentag gab es ganz offiziell für alle Dortmunder Schülerinnen und Schüler schulfrei -egal ob fromm oder konfessionsfrei. Schülerinnen und Schüler aus anderen Teilen NRW konnten sich für die Dauer des Kirchentags befreien lassen. Offensichtlich gilt hier mal wieder zweierlei Maß der NRW-Landesregierung.

#AlleFürsKlima
Fridays-For-Future Dortmund zeigt sich allerdings unbeeindruckt: "Heute möchten wir noch einmal darauf aufmerksam machen, dass dieser Streik uns alle betrifft. Wir gehen zusammen mit Kindern, Schüler*innen, Student*innen, Arbeitnehmer*innen und vielen anderen Gruppierungen auf die Straße, um Druck auf die Bundesregierung zu machen. Wir wollen ein konsequentes Gesetz zum Klimaschutz! Denn ohne konsequenten Klimaschutz gibt es bald weder Schul- noch Arbeitsplätze.

Daher sagen wir #AlleFuersKlima!

Kommt mit auf die Straße und beteiligt euch zusammen mit allen, die ihr kennt an diesem Streik und bringt jede*n mit! Des Weiteren dürfen wir verkünden, dass uns ein weiteres Mal die Waveland Gang als Band unterstützen wird. Das wird fett!"