Linke & Piraten fordern:
Keine All-inclusive-Pakete für kommerzielle Kita-Betreiber
„Wir bleiben dabei. Wir lehnen kommerzielle Betreiber für Kitas generell ab. Denn wir lehnen es ab, dass mit unseren Allerkleinsten Geld verdient wird“, sagt Petra Tautorat, stellvertretende Vorsitzende und kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE & PIRATEN, im Vorfeld der Sondersitzung des Ausschusses Kinder, Jugend und Familie am 28. Februar. In dieser Sitzung steht ein neuer Betriebskindergarten im Mittelpunkt, der künftig an der Florianstraße durch die Wuppertaler KitaConcept gGmbH betrieben werden soll. „Dahinter stecken vier Ökonomen, die natürlich Geld verdienen wollen“, so Petra Tautorat.
Doch es geht in diesem Fall nicht ausschließlich um die möglichen Investoren und deren Gewinnmaximierung. Es geht auch um städtische Gelder. Ebenso wie alle anderen Kitas würde diese Einrichtung viel Geld von der Stadt Dortmund erhalten. Denn in Dortmund gibt es eine Besonderheit: Seit 2011 übernimmt die Stadt für alle neuen Kitas den Eigenanteil für den laufenden Betrieb. „Diese Regelung war 2011 und in den ersten Jahren danach völlig in Ordnung“, sagt Petra Tautorat. „Damals ahnte keiner, dass zu den kommunalen und kirchlichen Einrichtungen oder zu den Trägern der freien Wohlfahrtverbände immer mehr kommerzielle Investoren und sogar Aktiengesellschaften kommen würden.“
Seitdem die Nachfrage nach Kitas und Kita-Plätzen aber regelrecht explodierte, entdecken immer mehr private Anbieter diesen boomenden Markt für sich. Nicht uninteressant ist für diese Betreiber natürlich die Dortmunder Großzügigkeit, die laufenden Kosten vollständig zu übernehmen.
„Es kann nur eine Lösung eben“, sagt Petra Tautorat. „Der alte Ratsbeschluss aus dem Jahr 2011 muss schnellstens geändert werden. Die Kosten für die bewährten und zuverlässigen Partner von Elterninitiativen, Fabido, Vereinen, Kirchen oder Wohlfahrtverbänden sollen gerne weiterhin übernommen werden. Aber es darf kein pauschales All-Inclusive-Paket für gewinnorientierte Träger mehr geben.“
„Ohnehin hat Kommerz in Kitas nichts zu suchen und ist mit frühkindlicher Bildung und Erziehung nicht zu vereinbaren. Zudem stellt sich die Frage, wie private Träger ihren Profit erzielen: Mit schlechten Löhnen bei den Erzieherinnen? Mit weniger Personal? Oder mit höheren Kita-Gebühren? Und das alles, während die öffentliche Hand den laufenden Betrieb aus Steuereinnahmen bezahlt und dadurch den Gewinn noch maximiert? Nicht mit uns.“
Autor:Claudia Behlau, DIE LINKE+ aus Dortmund-Ost |
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