China hilft
Heinsberg: Enttäuschter CDU-Landrat wendet sich wegen Corona an kommunistisches China

Das Schutzmaterial aus China gegen den Coronavirus würde der Landrat eigenhändig ausladen. | Foto: Von Daderot - Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9008652
  • Das Schutzmaterial aus China gegen den Coronavirus würde der Landrat eigenhändig ausladen.
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Der Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen ist besonders stark vom neuartigen Coronavirus betroffen. Inzwischen gibt es allein dort 22 Tote. Bei einer noch recht sorglos gefeierten Karnevalsveranstaltung hatten sich vermutlich zahlreiche Menschen infiziert. Nach Einschätzung des CDU-Landrat Stephan Pusch sind Schutzmaterialien nur noch für wenige Tage verfügbar. Daher hat der konservative Landrat nun die kommunistische Regierung der Volksrepublik China um Hilfe gebeten.

Pusch schrieb am Montag einen offenen Brief an den chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping, der auch Vorsitzender der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) ist. Den Brief adressierte Pusch an die chinesische Botschaft in Berlin. Die Verantwortlichen in China hätten immer wieder betont, wie wichtig ausreichendes Schutzmaterial sei, schrieb Pusch in seinem Brief, in dem er auch einen fachlichen Austausch von Medizinern anregte und erklärte, dass er sich durchaus auch eine dauerhafte Partnerschaft zwischen dem Kreis Heinsberg und der vom Virus am stärksten betroffenen chinesischen Provinz Wuhan vorstellen kann.

"Soweit der Krisenstab und die Krankenhäuser hier vor Ort nicht ausreichend Schutzmaterialien besorgen können – was mehr als schwierig ist –, hätte das weitreichende schwere Folgen für das Gesundheitssystem im Kreis Heinsberg und für die Menschen hier. In meiner Funktion als Landrat bitte ich daher die Volksrepublik China um Unterstützung“. Taggleich bekam der Landrat einen Anruf des chinesischen Generalkonsuls in Düsseldorf. "Wir haben uns nett unterhalten, er hat seine Hilfe angeboten.“, so Landrat Pusch.

Enttäuscht zeigte sich der CDU-Politiker Pusch über seinen Parteifreund Armin Laschet. SPIEGEL-ONLINE meldet am Montag: "Wir haben sofort Schulen und Kitas geschlossen, und ich hätte mir gewünscht, dass man über einen solchen Schritt auch im Rest des Bundeslandes früher nachdenkt", sagte der Landrat. Pusch warf dem Ministerpräsidenten zudem vor, die Krise am Anfang nicht ernst genug genommen zu haben. "Wir hatten den Eindruck, dass man denkt: Okay, das ist ein Problem des Kreises Heinsberg", so Pusch: "Das hat schon wehgetan."

Unterstützung in Aussicht

Autor:

Carsten Klink aus Dortmund-Ost

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