Kirchenleitung ignoriert Beschluss
"Geld regiert die Kirche": Seeferienheim Juist endgültig untergegangen

"Kein einziger Synodaler, keine einzige Synodale stellte dazu Fragen, niemand merkte an, dass hier gerade gegen den Beschluss entschieden wurde."
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"Leider haben wir es nicht geschafft, die Leitung des Kirchenkreises Dortmund zu überzeugen, es interessierte offensichtlich von Anfang an nur der finanzielle Ertrag.", so endet die Information "Synode am 25. November 2019: Geld regiert die Kirche!!!" von Annette Brunk für den Unterstützerkreis "Das Seeferienheim auf Juist darf nicht untergehen!", der bis zum Schluss noch gehofft hatte, dass das evangelische Seeferienheim auf der Nordseeinsel Juist doch noch erhalten werden kann.

Das Seeferienheim auf Juist dürfte nun endgültig Geschichte sein. Der meistbietende Immobilien-Investor hat den Zuschlag erhalten und nicht die evangelische Landeskirche Leer. Die letzte Hoffnung des Unterstützerkeises, der das Seeferienheim in seiner jetzigen Struktur als Ferienort auch für Menschen, die sich einen Urlaub sonst nicht leisten können, erhalten wollte, lag bei der evangelischen Kreissynode. Die Kreissynode ist das oberste Entscheidungsorgan in der Evangelischen Kirche auf kreiskirchlicher Ebene.

Diese Kreissynode verlief aber offensichtlich ganz anders als von dem Unterstützerkeis des Seeferienheims erhofft:

"Das Thema Seeferienheim wurde von der stellvertretenden Superintendentin Auras-Reiffen vorgestellt. Sie berichtete, dass es mehrere Angebote gab, darunter auch kirchliche Interessenten. Da die Landeskirche aber den Kirchenkreis angehalten habe, ein hohes Ergebnis zu erzielen, hat man sich über den ursprünglichen Beschluss der Synode hinweggesetzt (der beinhaltete, kirchliche Interessenten bevorzugt zu berücksichtigen) und das Angebot des Bauunternehmers Moorkamp angenommen.

Auf der Website des Kirchenkreises lesen wir:
„Auras-Reiffen erläuterte, warum der Kreissynodalvorstand nicht auf den kirchlichen Interessenten zugehen konnte: Das Angebot lag 2/3 unter den übrigen Angeboten. Den Kaufpreis wird der Kirchenkreis nun in Immobilien investieren, um aus dem Erlös Freizeiten für Kinder, Jugendliche und Familien zu unterstützen.“

Der finanzielle Nutzen – und offensichtlich nur dieser– hat also den Ausschlag gegeben, die Kirchenleitung hat gegen den Beschluss der Synode entschieden. Kein einziger Synodaler, keine einzige Synodale stellte dazu Fragen, niemand merkte an, dass hier gerade gegen den Beschluss entschieden wurde.

Die reformierte Landeskirche Leer hatte kalkuliert, die Sanierung hätte mehrere Millionen verbraucht und der Betrieb als Haus für Menschen auch mit geringeren finanziellen Möglichkeiten zwar den Betrieb gesichert und die Sanierungskosten eingespielt, aber keine großen Gewinne erzielen können. Das Angebot der ref. Landeskirche war deswegen natürlich niedriger als das Angebot eines Bauunternehmers, der möglicherweise dort Appartements bauen wird, die er zu Höchstpreisen verkaufen kann (Preise auf Juist liegen nach Angaben von Juisterinnen um 8.000 €/qm).

Ob die Gemeinde Juist ihr Vorkaufsrecht nutzen wird (der Preis von 3,2 Mio Euro für 8000qm auf der Insel wäre kaum zu toppen, preiswerter wird die Gemeinde wohl nie wieder ein so großes Grundstück kaufen können), wissen wir nicht, werden aber darüber hier informieren, sollten wir Informationen dazu erhalten.

Die Website Juistnews berichtete ebenfalls: www.juistnews.de/artikel/2019/12/6/viel-arger-um-verkauf-vom-seeferienheim-an-privatinvestor/

Wir als Unterstützerkreis möchten uns noch einmal bedanken, bei allen, die uns unterstützt haben, mit E-Mails, mit Anrufen, mit den Unterschriften, mit tatkräftiger Unterstützung, mit Ideen und Beratung, Konzepten und Zuspruch. Großartig!!!!

Leider haben wir es nicht geschafft, die Leitung des Kirchenkreises Dortmund zu überzeugen, es interessierte offensichtlich von Anfang an nur der finanzielle Ertrag.", berichtet Annette Brunk im Rahmen der Internetpetition auf openPetition.

Autor:

Carsten Klink aus Dortmund-Ost

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