Kriegserlebnisse: Film und Gespräch
DER KRIEG IN MIR: Welche Spuren hat die Kriegsgeneration in uns hinterlassen? Wie prägen sie uns bis heute?

Der Krieg in mir: "...damit Heilung und Versöhnung möglich werden."
  • Der Krieg in mir: "...damit Heilung und Versöhnung möglich werden."
  • hochgeladen von Carsten Klink

Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass extreme Stresserfahrungen genetisch weitervererbt werden können. Sebastian Heinzel untersucht die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs auf seine Familie und folgt den Spuren seines Großvaters, der als Wehrmachtssoldat in Weißrussland war. Dabei entdeckt er erstaunliche Verbindungen zu seiner eigenen Geschichte und den Kriegsalbträumen, die ihn seit Jahren verfolgen.

"Wieviel Soldat steckt noch in mir?" fragt sich Sebastian Heinzel, als er im Wehrmachtsarchiv erfährt, dass sein Großvater im Zweiten Weltkrieg in Russland gekämpft hat. In seiner Familie erwähnte Opa Hans diesen Einsatz bis zu seinem Tod mit keinem Wort. Angeregt von den Entdeckungen reist der Filmemacher an jene Orte, wo sein Großvater als Soldat stationiert war. Dabei stößt er auf ungeahnte Verbindungen zu seinem Leben und zu seinen Kriegsträumen, die ihn seit Jahrzehnten verfolgen. Sebastian bezieht seinen Vater in seine Auseinandersetzung ein, die beide einander näher bringt und das Schweigen bricht, das auch seinen Vater prägte.

Der Film DER KRIEG IN MIR zeigt, wie sich Knoten in der eigenen Familiengeschichte lösen lassen und Veränderungen Raumgeben. Mit Hilfe von Wissenschaftlern, Therapeuten und Autoren erforscht der Regisseur, wie einschneidende kollektive Ereignisse wie Flucht, Vertreibung und Völkermord bis in die zweite und dritte Generation hineinreichen. Neue Forschungen aus der Epigenetik geben Hinweise darauf, dass enorme Stresserfahrungen das Erbgut verändern. Es sind bahnbrechende Erkenntnisse, die deutlich machen, welches Erbe die Nachfahren auf ihren Schultern tragen - oftmals ohne sich dessen bewusst zu sein. Vor dem Hintergrund der globalen Flüchtlingskrise und internationaler Spannungen erzählt der Film von den langfristigen Folgen des Krieges und unserer Aufgabe, sich damit zu beschäftigen, damit Heilung und Versöhnung möglich werden.

Am 8. März 2020 findet in Köln um 13 Uhr, Cinenova Kino Köln, die NRW-Premiere statt. Im Anschluss gibt es ein Publikumsgespräch mit Sebastian Heinzel und der Autorin Sabine Bode. Am selben Tag wird der Film um 17:30 Uhr im Filmstudio Glückauf in Essen gezeigt. Im Anschluss findet ein Publikumsgespräch mit Sebastian Heinzel statt. Weitere Termine finden Sie hier: https://derkrieginmir.de/termine/
Internetseite: https://derkrieginmir.de/

Trailer DER KRIEG IN MIR

Autor:

Carsten Klink aus Dortmund-Ost

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