"Kassemachen mit der Krise: Die Geier kreisen"
Coronakrise: FINANZWENDE fordert europäisches Handeln - Spekulation ausbremsen!
Die Corona-Krise hinterlässt auch auf den Finanzmärkten immer deutlichere Spuren. Während manche Marktakteure durch Wetten auf Kursrückgänge von der Krise profitieren wollen, werden für einzelne Länder die Bedingungen für die Aufnahme von Krediten schon wieder deutlich schlechter. Wie in der letzten Krise ziehen sich die europäischen Finanzminister bisher auf Kleinstaaterei zurück. Dadurch kann diese Krise nicht gelöst werden.
Gerhard Schick, Vorstand von Finanzwende erklärt dazu: "Wir als Bürgerbewegung Finanzwende wollen sicherstellen, dass die Lasten der Krise diesmal fair verteilt werden." Zudem solle der Spekulation mit Leerverkäufen von Aktien auf europäischer Ebene endgültig ein Ende bereitet werden. Die Organisation hat dazu eine neue Petition gestartet.
Die linke Tageszeitung junge Welt aus Berlin berichtete am 4. April 2020 unter dem Titel "Kassemachen mit der Krise: Die Geier kreisen", dass durch sogenannte Leerverkäufe sich auch aus einer Wirtschaft im Stillstand Profite schlagen lassen durch spekulative Angriffe gegen Unternehmen, die krisenbedingt in Zahlungsschwierigkeiten geraten oder durch Wetten auf den Wertverfall von Staatsanleihen. So seien im Zuge der Cornakrise in Frankreich, Spanien, Italien, Belgien und Österreich Börsengeschäfte mit Leerverkäufen zumindest vorübergehend verboten oder stark eingeschränkt.
Nicht so in Deutschland. Für die deutsche Börsenaufsicht gibt es "keinen Anlass und keine ökonomisch fundierte Begründung" solche Leerverkäufe zu verbieten. Ein Leerverkauf (englisch: short sale) ist im Kapitalismus ein Verkauf von Basiswerten (Devisen, Aktien, Staatsanleihen, Lebensmittel), die sich zum Zeitpunkt des Eingehens der Verkaufsvereinbarung nicht im Eigentum des Verkäufers befinden. Bei Leerverkäufen kann es sich auch um einen Verkauf handeln, bei dem sich der Verkäufer zum Zeitpunkt des Eingehens der Verkaufsvereinbarung die Basiswerte lediglich geliehen hat, um sie bei der Abwicklung zu liefern.
"Die Europäische Zentralbank handelt, sie kann aber nicht schon wieder alleine den Rettungsschirm aufspannen. Die Fehler aus der Finanzkrise ab 2008 dürfen jetzt nicht wiederholt werden. Die Finanzminister müssen schnell, entschieden und geschlossen agieren", so Gerhard Schick von Finanzwende weiter. Aus Sicht der Organisation kann eine Wirtschafts- und Währungsunion eine Krise dieses Ausmaßes nur gemeinsam durchstehen. Gerhard Schick erklärt ferner: "Es ist unerträglich, wenn Leerverkäufer von den bereits bestehenden Problemen auch noch profitieren wollen. Denn dadurch verschlimmern sie die Situation noch zusätzlich, auf unsere Kosten."
Link zur Petition gegen Spekulation und Leerverkäufe: https://www.finanzwende.de/kampagnen/europaeisch-handeln-spekulation-jetzt-ausbremsen/?L=0
Letzte Szene des Spielfilms The Big Short über die Finanzkrise 2008/2009:
Letzte Szene aus dem Film The Big Short über die Finanzkrise 2008/2009:
Autor:Carsten Klink aus Dortmund-Ost |
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