Mahn- und Gedenkveranstaltung zum 22. Juni
80 Jahre nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion
Vor 80 Jahren überfiel die deutsche Wehrmacht heimtückisch die Sowjetunion. So folgte nach dem Überfall auf Polen 1939 der erweiterte Angriffs- und Vernichtungskrieg Deutschlands – nun gegen die Sowjetunion. 27 Millionen sowjetische Bürger*innen, davon 14 Millionen Zivilisten*innen verloren in diesem Krieg ihr Leben.
Von den 5,7 Millionen sowjetischen Soldaten, die in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten waren, starben 3,3 Millionen. Diese Menschen starben an fehlender Versorgung, Hunger, Krankheiten und rassistischer Verfolgung. Sie wurden zu hunderttausenden zur Zwangsarbeit verschleppt. Das Sterben dieser Menschen wurde bewusst in Kauf genommen. Es war Teil des Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion, der mit der rassistischen Ideologieder Nazis begründet wurde.
Zu den Opfern dieses Vernichtungskrieges gehören auch die Kriegsfangenen und nach Deutschland verschleppten und Zivilarbeiter*innen, die in Dortmund durch Zwangsarbeit gelitten haben und ums Leben gebracht wurden.
An sie soll am 22. Juni 2021erinnert werden. In Dortmund ist der Gedenkstein an der Westfalenhalle, der an das Stalag VI D und an das Leiden und Sterben der Kriegsgefangenen in diesem Lagers erinnert, ein Gedenkort ebenso wie der Internationale Friedhof am Rennweg.
"Wir begrüßen die Initiativen "den Toten einen Namen geben" von Bürger*innen Dortmunds genauso wie das Projekt der Stadt Dortmund auf dem Internationalen Friedhof 58 Stelen mit den bisher bekannten Namen der sowjetischen Kriegsopfer zu errichten. Damit entstehen neue Chancen, sich mit den Verbrechen an den sowjetischen Kriegsgefangenen und den Verbrechen in der NS-Zeit, wie auch den Versäumnissen und der Ignoranz der Nachkriegszeit auseinander zu setzen. Wir brauchen Lernorte für Völkerverständigung und Humanität! Wir fragen: Warum wurde ein friedliches und partnerschaftliches Verhältnis mit allen Staaten der ehemaligen Sowjetunion für Deutschland keine Staatsdoktrin, wie sie es auch für Israel ist?", erklärt Norbert Schilff, Vorsitzender des Fördervereins Gedenkstätte Steinwache-Internationales Rombergpark-Komitee e.V..
Bedauerlicherweise ist das Gegenteil der Fall:
Deutsche Soldaten stehen im Rahmen der NATO an der russischen Westgrenze
Der Rüstungsetat Deutschlands wurde erneut erhöht und die Waffenexporte ausgeweitet
Sowohl die Bundesregierung als auch die EU beschließen immer neue Sanktionen gegen Russland
"Wir wissen: Ohne Russland gibt es keinen dauerhaften Frieden in Europa! Von deutschem Boden muss Frieden ausgehen und nicht Krieg. Wir laden zur Mahn- und Gedenkveranstaltung am 22. Juni 2021, 17.00 Uhr, am Gedenkstein an der Westfalenhalle herzlich ein!", erklärt die Veranstaltergemeinschaft aus dem Förderverein Gedenkstätte Steinwache-Internationales Rombergpark-Komitee e.V., dem Dortmunder Friedensforum, dem Historischen Verein Ar.kod.M e.V (AltrussischeKriegsopferdaten-Memorial e.V.) sowie der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/BdA.
Autor:Carsten Klink aus Dortmund-Ost |
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