Let Cuba live!
400 Künstler, Politiker, Intellektuelle & Wissenschaftler fordern Ende der US-Blockade gegen Kuba

Über 400 Persönlichkeiten haben den offenen Brief "LET CUBA LIVE" an US-Präsident Joe Biden bisher unterschrieben.
  • Über 400 Persönlichkeiten haben den offenen Brief "LET CUBA LIVE" an US-Präsident Joe Biden bisher unterschrieben.
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In der Zeitung New York Times erschien am 23. Juli 2021 in zeitlicher Nähe zum 26. Juli, dem kubanischen Nationalfeiertag, eine ganzseitige Anzeige unter dem Titel "Let Cuba live" (Lasst Kuba leben!). In der Anzeige fordern rund 400 Künstler, Politiker, Intellektuelle, Wissenschaftler, Geistliche, Musiker, Führungspersönlichkeiten, Aktivisten und ehemalige Staatsoberhäupter den US-Präsidenten Joe Biden auf, von der Blockadepolitik gegen die sozialistische Karibikinsel Abstand zu nehmen:

"Sehr geehrter Präsident Joe Biden,

es ist an der Zeit, in den US-amerikanisch-kubanischen Beziehungen einen neuen Weg einzuschlagen. Wir, die Unterzeichner, richten diesen dringenden öffentlichen Appell an Sie, die grausame Politik des Weißen Hauses unter Trump abzulehnen, die so viel Leid unter der kubanischen Bevölkerung verursacht hat. Kuba – ein Land mit elf Millionen Einwohnern – durchlebt aufgrund der zunehmenden Knappheit von Nahrungsmitteln und Medikamenten eine schwere Krise. Jüngste Proteste haben die Welt darauf aufmerksam gemacht. Während sich die Covid-19-Pandemie für alle Länder als Herausforderung erwiesen hat, war es für eine kleine Insel unter der schweren Last eines Wirtschaftsembargos eine noch größere.

Wir halten es insbesondere während einer Pandemie für unvernünftig, Überweisungen und Kubas Nutzung globaler Finanzinstitutionen absichtlich zu blockieren, da der Zugang zum Dollar für die Einfuhr von Nahrungsmitteln und Medikamenten notwendig ist. Als die Pandemie die Insel traf, verloren die Menschen – und ihre Regierung – Milliarden an Einnahmen aus dem internationalen Tourismus, die normalerweise in ihr öffentliches Gesundheitssystem, die Nahrungsmittelverteilung und die wirtschaftliche Hilfe fließen würden. Während der Pandemie verschärfte die Regierung von Donald Trump das Embargo, schob die von Obama angestoßene Öffnung beiseite und führte 243 "Zwangsmaßnahmen" ein, die das Leben auf der Insel absichtlich gedrosselt und mehr Leid verursacht haben. Das Verbot von Überweisungen und das Ende von kommerziellen Direktflügen zwischen den USA und Kuba behindern das Wohlergehen einer Mehrheit der kubanischen Familien.

"Wir stehen dem kubanischen Volk bei", schrieben Sie am 12. Juli. Sollte dies der Fall sein, bitten wir Sie, unverzüglich eine Durchführungsverordnung zu unterzeichnen und Trumps 243 "Zwangsmaßnahmen" aufzuheben. Es gibt keinen Grund, die Politik des Kalten Krieges beizubehalten, die von den USA verlangte, Kuba eher als existentiellen Feind denn als Nachbarn zu behandeln. (…)

Am 23. Juni haben die meisten Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen dafür gestimmt, die USA aufzufordern, das Embargo zu beenden. Dies ist seit 30 Jahren die konsequente Position einer Mehrheit der Mitgliedstaaten. Darüber hinaus haben sieben UN-Sonderberichterstatter im April 2020 einen Brief an die US-Regierung bezüglich der Sanktionen gegen Kuba geschrieben. "Im Pandemienotstand", schrieben sie, "könnte der fehlende Wille der US-Regierung, Sanktionen auszusetzen, zu einem höheren Leidensrisiko in Kuba führen."

Wir bitten Sie, die "Zwangsmaßnahmen" von Trump zu beenden und zur Obama-Öffnung zurückzukehren oder, noch besser, den Prozess der Beendigung des Embargos und der vollständigen Normalisierung der Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Kuba zu beginnen."

"Zu den Unterzeichnern gehören die Schauspieler Danny Glover, Jane Fonda und Susan Sarandon, die ehemaligen Präsidenten Lula da Silva (Brasilien) und Rafael Correa (Ecuador), Jeremy Corbin, sowie die Intellektuellen Judith Butler, Noam Chomsky, Saskia Sassen, Cornel West, Yanis Varoufakis.", meldet das Nachrichtenportal amerika21.de.

Den englischen Originaltext der Anzeige finden Sie hier: https://www.letcubalive.com/

Autor:

Carsten Klink aus Dortmund-Ost

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