Tierschutzpartei regt Umdenken bei DSW21 an
„Bee-Stops“ - Haltestellen gegen das Insektensterben
In der niederländischen Stadt Utrecht sind bereits über 300 Bushaltestellen bepflanzt, in Leipzig bereits über 800 und auch in unserer Nachbarstadt Hamm wurden bereits erste ÖPNV-Wartepunkte entsprechend umgestaltet. Die begrünten Dächer dienen dabei als „Haltestellen“ für Bienen und andere Insekten. Die Idee ist leicht verständlich: Man nutzt bereits bestehende Dachflächen und versieht sie mit robusten Pflanzen wie zum Beispiel Sukkulenten, Mauerpfeffer, aber auch Weißer Lein und Felsen-Fetthenne, die gut mit Hitze und Trockenheit zurechtkommen und bestenfalls auch noch blühen. „Diesem Beispiel soll auch Dortmund folgen!“ so Ratsmitglied Michael Badura von der Partei Mensch Umwelt Tierschutz (Tierschutzpartei) und ergänzt: „Leider hat sich die DSW21 erst kürzlich für einen neuen Haltestellen-Typ entschieden, wir appelieren jedoch daran, dieses Thema auf keinen Fall aus den Augen zu verlieren. Dabei würde es im ersten Schritt vollständig ausreichen Haltestellen, die eh nach und nach modernisiert oder nach Unfällen wieder instand gesetzt werden müssen, mit entsprechenden Dächern auszurüsten“.
Bienen spielen eine entscheidende Rolle in unseren Ökosystemen, denn die Mehrzahl der heimischen Kultur- und Wildpflanzen sind abhängig von Bestäubung durch Wild- und Honigbienen. Sebastian Everding aus dem Team der Tierschutzpartei weist zudem auf die besondere Gefährdungssituation von Wildbienen hin: „Während Honigbienen eine recht große Lobby haben, stehen rund 300 von 560 heimischen Wildbienenarten auf der Roten Liste. Wildbienen sind meist alleinlebend und haben sehr spezifische Ansprüche an ihren Lebensraum; also an Nistplatz und Nahrungspflanzen“.
Die Liste der Vorteile solcher Haltestellen-Begrünungen lässt sich jedoch dabei noch weiter fortführen, denn neben der Nahrungsquelle für Insekten filtern diese auch die Luft und nehmen Feinstaub auf. Zusätzlich speichern sie Regenwasser und beeinflussen das städtische Mikroklima positiv.
Autor:Sebastian Everding aus Dortmund-Süd |
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