„Wie ernst es ist? Sehr ernst!“
Solidarität am Protesttag: Apothekensterben und Praxenkollaps verhindern
- „Wie ernst es ist? Sehr ernst!“
- Solidarität am Protesttag: Apothekensterben und Praxenkollaps verhindern
Dortmund / Westfalen-Lippe, Wie ernst ist die Lage in der ambulanten medizinischen Versorgung? „Sehr ernst!“, sagt Dr. Dirk Spelmeyer. Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) bekennt: „Als KVWL erklären wir uns am heutigen Protesttag solidarisch mit den Apotheken- und Praxisteams. Wir haben vollstes Verständnis für ihre Aktion. Die deutsche Gesundheitspolitik führt zum Apothekensterben und fährt die ambulante Versorgung in den Praxen – um die uns bisher die ganze Welt beneidet – vor die Wand!“
Spelmeyer macht deutlich: „Die Stimmung in den Praxen ist so schlecht wie noch nie. Das merken die Bürgerinnen und Bürger doch schon jetzt am eigenen Leib: Sie können in Praxen nicht mehr als Patienten aufgenommen und Sprechzeiten müssen reduziert werden, die Wartezeiten steigen“, so der KV-Chef. Er prophezeit: „Das medizinische Angebot wird bereits heruntergefahren, viele Praxen schließen ganz. Wenn sich an den Rahmenbedingungen nichts ändert, wird das alles noch bedrohlicher. Dann haben wir ein existenzielles Problem bei der Sicherstellung der Versorgung.“
Praxis weg, Gesundheit weg
„Wenn Apotheken- und Praxisteams wie am 15. November. 2023 gemeinsam gegen die Berliner Gesundheitspolitik protestieren, dann muss schon etwas ganz schön im Argen liegen in der ambulanten Gesundheitsversorgung“, sagt Dr. Volker Schrage. Der stellvertretende KVWL-Vorstandsvorsitzende erläutert: „Die ambulante Versorgung der Menschen in NRW und ganz Deutschland ist tatsächlich in Gefahr. Die aktuelle Politik mit Bürokratiewahnsinn, Unterfinanzierung und mangelhafter Gesetzgebung führt bei den Ärztinnen und Ärzten zum Praxenkollaps. Das muss verhindert werden, denn: Praxis weg, Gesundheit weg!“
KVWL-Vorstand Thomas Müller pflichtet ihm bei: „Um den Praxenkollaps zu vermeiden, brauchen wir außerdem eine gut durchdachte, gut gemachte und vor allem gegenfinanzierte Digitalisierung. Wir brauchen ausgereifte Digitalanwendungen in der medizinischen Versorgung, die Apotheken und Arztpraxen Vorteile bringen, vor allem eine Zeitersparnis. Dann klappt’s auch mit E-Rezept & Co.“
Mehr zu den Forderungen der Praxen an die Politik: www.kvwl.de/praxenkollaps
Autor:Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen |
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