Sinfonie-Konzert
Werk von Eduard Wilsing im Konzerthaus in Dortmund
Seine vor 191 Jahren in Wesel fertig gestellte Sinfonie wird in Dortmund am 15.9.2024 aufgeführt. Eintritt frei!
Eduard Wilsing war eine bedeutende Person für die Musikgeschichte in Wesel und darüber hinaus. Der Städtische Musikverein Wesel e.V. unterstützt die Begegnung mit dem von 1828 bis 1834 in Wesel als Kantor und Gesangslehrer angestellten und als Komponist tätigen jungen Musiker.
In verschiedenen Archiven sowie privaten Sammlungen sind seine Arbeiten wieder gefunden worden. Das gilt auch für seine im Jahr 1832 in Wesel fertig gestellte Sinfonie. Die Handschrift wurde im Schumann-Haus Zwickau ausfindig gemacht und im vergangenen Jahr erstmals als Orchestermaterial herausgegeben, so dass jetzt eine Aufführung möglich ist.
Dieses romantische Jugendwerk soll am 15.9.2024 um 11 Uhr im Konzerthaus Dortmund erklingen. 183 Jahre nach der Uraufführung am 3.3.1841 in Dortmund durch das Liebhaber-Concert, für das Eduard Wilsing dieses Werk geschrieben hat. Als Schüler des Gymnasiums hat er in diesem Orchester mitgewirkt.
Diese Aufführung wird passend jugendlich frisch durch das Dortmunder Jugendsinfonieorchester erfolgen. Das romantische Werk ist, so wie es Bach an anderer Stelle mit B A C H gemacht hat, nach Initialen der Vornamen des Komponisten D F E „Daniel Friedrich Eduard“ dynamisch aufgebaut.
Alle interessierten Bürgerinnen aus Wesel und Umgebung, die erleben wollen, welches Kleinod in Wesel entstanden ist und vielleicht auch erstmals die besonderen akustischen Bedingungen des Konzerthauses – eines der besten der Welt – erleben wollen, können dies bei dem kostenlosen Besuch genießen.
Eintrittskarten können ab sofort im Konzerthaus Dortmund online oder telefonisch gebucht werden.
(Vorabanmeldungen sind erforderlich, da damit gerechnet wird, dass das Konzert ausgebucht sein wird.)
Konzerthaus-Telefon: 0231 22696200
https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/15-09-2024-sinfonie-in-d-dur-des-dortmunder-komponisten-eduard-wilsing/
Eduard Wilsing in Wesel
In Wesel wurde er von dem damaligen Leiter des Gymnasiums, Prof. Ludwig Bischoff, dessen bekanntester Schüler Konrad Duden war, gefördert. Er sah ihn als großes Talent an. Bei der Bewerbung um die Kantorstelle ließ er alle anderen Bewerber hinter sich. Prof. Ludwig Bischoff, der mit Beethoven direkt in Kontakt stand leitete als 18jähriger mit seinem von ihm gegründeten Studentenorchester sogar mindestens die Uraufführung eines Beethoven-Werkes. Er erhoffte sich durch den jungen, gerade mal 19jährigen, Wilsing eine Unterstützung in seinen Bemühungen, das Musikleben in Wesel zu beleben und den Musikunterricht auszuweiten. Musikunterricht gab es - wie Turnen - nur eine Stunde vor dem Unterricht. Kurze Zeit nach dem Weggang von Wilsing fiel der Musikunterricht von 1835-1849 in Wesel jedoch ganz aus.
Eduard Wilsing geriet schon früh mit den Mächtigen im Presbyterium in Konflikt, der Mehrheits-Fraktion der „Frommen und Feinen“, denen die Fraktion der „Ketzer und Freidenker“ gegenüberstand. Er zog sich zurück, konzentrierte sich auf die Erfüllung der „Pflichtaufgaben“ und machte das, was er eigentlich wollte: Komponieren. Diese Auseinandersetzungen führten dazu, dass Wilsing 1834 Wesel verließ.
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