Alt-katholische Gemeinde St. Martin
Sieben Stationen - Ein Weg - 150 Jahre
1873 hat sich die alt-katholische Gemeinde Dortmund auf den Weg gemacht: nach ihrer Gründung im Oktober 1873 gab es auf dem Weg bis heute sieben Stationen, bei denen die Gemeinde Gottesdienst hielt. 30 Jahre davon war die Gemeinde zu Gast bei den evangelischen Geschwistern.
Marienkirche Dortmund - wie alles begann
Die Geschichte der alt-katholischen Kirche begann 1870 und schon 1871 gab es erste Regungen einer Gemeindegründung. Doch erst im Oktober 1873 gründete sich ein alt-katholischer Verein und wenige Tage später die alt-katholische Gemeinde Dortmund. Am 10. Oktober fand der erste alt-katholische Gottesdienst in der Dortmunder Marienkirche statt: Im Rahmen des Gottesdienstes hielt der frisch gewählte erste alt-katholische Bischof Joseph Hubert Reinkens seine erste Predigt. Ab 1874 gab es regelmäßige Gottesdienste in Dortmund, die bis 1877 ebenfalls in der Marienkirche stattfanden. Die alt-katholische Gemeinde war für die ökumenische Offenheit der evangelischen Gemeinde sehr dankbar, wie es in mehreren Briefen aus der Zeit im Archiv des Bistums dokumentiert ist.
Die Krim-Kapelle - eine eigene Kirche für die Alt-Katholiken
Die Krim-Kapelle wurde 1943 zerstört und stand an der Ecke Krimstr. / Mühlenstr. / Kapellenstr. in der Dortmunder Nordstadt. Die Krim-Kapelle war 1870/71 erbaut worden. Die alt-katholische Gemeinde bemühte sich ab Ende 1875 um die Mitbenutzung der römisch-katholischen Propsteikirche, jedoch empfahl die Königliche Regierung zu Arnsberg, auch einen Antrag auf Mitbenutzung der Krim-Kapelle zu stellen. Es folgte eine längere Auseinandersetzung um die Mitbenutzung der Propsteikirche bis zur Entscheidung zur Nutzung der Krim-Kapelle durch Oberpräsident von Kühlwetter im Oktober 1876. Palmsonntag im März 1877 fand der erste alt-katholische Gottesdienst in der Krim-Kapelle statt. 1893 war Bischof Reinkens zum 20jährigen Stiftungsfest erneut Gast in der Gemeinde Dortmund.
27 Jahre Gastfreundschaft - Die Jahre 1945 bis 1972
Nach der Zerstörung der Krim-Kapelle 1943 gab es erst 1945 den nächsten alt-katholischen Gottesdienst. Die Dortmunder Gemeinde war dazu in der Kielstraße bei der evangelischen Johannesgemeinde zu Gast.
Von 1956 bis 1958 war die Gemeinde Dortmund zu Gast bei der altlutherischen Trinitatisgemeinde in der Eintrachtstraße. 1903 war die alttlutherische Gemeinde nach ihrer Gründung in der alt-katholischen Krim-Kapelle zu Gast, ca. 50 Jahre später wurde die Gastfreundschaft umgekehrt gewährt.
Nur wenige Meter weiter entfernt war die Gemeinde von 1960 bis 1972 bei der evangelischen Paul-Gerhardt-Gemeinde in der Markgrafenstraße zu Gast.
Die alt-katholische Hauskirche Weißenburger Straße
In den 1960er Jahren versuchte die Dortmunder Gemeinde erfolglos, eine eigene Kirche zu bauen. Zwar gab es Unterstützung seitens des Bistums, aber die Kosten waren für die kleine Gemeinde nicht zu stemmen, da auch das Grundstück nicht kostenlos von der Stadt Dortmund überlassen worden wäre. Das gesammelte Geld wurde 1971 in den Kauf des Hauses an der Weißenburger Straße 23 investiert. Zuerst fanden die Gottesdienste im Erker der Pfarrerwohnung im ersten Obergeschoss statt, recht schnell wurde das Erdgeschoss als Hauskirche umgebaut und bot so mehr Gästen Platz.
Die alt-katholische Kirche in Kley
2016 wurde die zum Verkauf stehende Kirche der neuapostolischen Gemeinde in Dortmund-Kley von der alt-katholischen Gemeinde St. Martin erworben und gründlich modernisiert. 2017 konnte der erste Gottesdienst mit Bischof Dr. Matthias Ring am Kleyer Weg 89 stattfinden. Das Gotteshaus bietet seitdem der Gemeinde St. Martin Platz und Raum für ein lebendiges Gemeindeleben in Dortmund.
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