Alt-katholische Gemeinde St. Martin Dortmund
Kirchturm oder Förderturm?
Beides ist richtig. Und einzigartig. Die alt-katholische Gemeinde in Dortmund hat sich nicht weniger vorgenommen, als einen solchen Turm zu bauen. Wie es sich für eine Kirche gehört, mit richtigen Glocken. Die Optik betont unsere Heimat: Das Bauwerk ist nämlich – eine Art Förderturm. Einfach wird das nicht. Aber wenn viele mit anpacken, mit Ideen, mit Tatkraft und mit Spenden kann es gelingen.
2017 zog die alt-katholische Gemeinde in ihre neuen Kirchenräume in Dortmund-Kley ein. Die in die 1970er Jahren gebaute Kirche wurde dabei äußerlich unverändert übernommen. Was noch fehlt ist ein Kreuz, so dass die Kirche auch von außen als solche erkennbar ist und nicht für eine Schule gehalten wird. Und die Gestaltung des Kreuzes soll unsere alt-katholische Identität und den Kirchbau zusammenbringen: bodenständig, christlich, fest verwurzelt im Glauben und der Tradition der Menschen sowie offen für Neues. Und so entstand die Idee der Kirche ein Gesicht und eine Stimme zu geben. Es soll ein kleiner Kirchturm mit Kreuz in der Form eines Förderturms in der Tradition des Bergbaus entstehen. Darin sollen drei kleine (gebrauchte) Glocken in einem original Dortmunder Hoesch Stahlträger von 1961 erklingen. Bei der Idee für diese Konstruktion handelt es sich zudem um einen sogenannten „gedrehten Turm“, d.h. die Glocken stehen im Glockenträger auf dem Boden, sind nicht verborgen, sondern können durch Scheiben in Aktion erlebt werden. Der Schall entweicht dem Glockenturm auf der Höhe des dreidimensionalen Kreuzes.
So ein Vorhaben ist heutzutage sehr selten. Stattdessen sind die Nachrichten voll von geschlossenen Kirchen und stillgelegten Glocken. Die alt-katholische Gemeinde Dortmund ist dagegen eine wachsende Gemeinde, die mit Freude und Zuversicht Kirche sein will für die Menschen in Dortmund und darüber hinaus (das Gemeindegebiet umfasst noch mehrere Kreise und Städte neben Dortmund).
Daher sind alle in der Gemeinde zuversichtlich, dass das Vorhaben gelingen kann. Und auch außerhalb der Gemeinde lassen sich Menschen schon jetzt begeistern. Eine der ersten waren Architektin Corinna Wagner und Restaurator / Künstler Jürgen Schulz-Lorch, beide vom Bodensee. Frau Wagner arbeitet komplett ehrenamtlich für die Gemeinde, um dieses Projekt zu unterstützen. Weitere Unterstützerinnen und Unterstützer sind jederzeit willkommen: zum Spendenprojekt
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