Motorradsaison
Polizeipräsident Gregor Lange zum Beginn der Motorradsaison: "Technik ersetzt Vernunft und Verantwortung nicht"
Dortmund. Die Zahl der im Straßenverkehr tödlich verunglückten Motorradfahrerinnen und -fahrer ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten bundesweit deutlich gesunken. 2022 verunglückten 26.932 Biker. 492 starben bei Verkehrsunfällen.
"Diese Zahlen sind viel zu hoch. Mein Appell zum Beginn der Motorradsaison lautet deshalb: Mehr Tempo bedeutet nicht mehr Spaß, denn mehr Tempo erhöht das Unfallrisiko ungemein. Sie erreichen Ihr Ziel sicher, wenn Sie mit Respekt vor dem Leben auf Tour gehen und nicht mit maximaler Schräglage in unübersichtlichen Kurven."
Mit diesen Worten fordert Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer zu besonderer Rücksicht auf. Bei ungewöhnlich milden Temperaturen und trockenem Wetter werden ab sofort wieder mehr Motorräder im Straßenverkehr unterwegs sein. Das Polizeipräsidium Dortmund ist für die Sicherheit auf 550 Autobahn-Kilometern im Regierungsbezirk Arnsberg zuständig. Jeder dieser Kilometer führt in beliebte Motorradreviere.
Zu hohes Tempo, zu geringer Abstand, riskante Überholmanöver und Fahrfehler in Kurven zählen zu den häufigsten Unfallursachen, welche Motorradfahrer selbst verursachen. Dazu kommt: Die schmale Silhouette der Motorräder führt dazu, dass sie schnell von abbiegenden Autofahrern "übersehen" werden - was innerstädtisch und auf Landstraßen ebenfalls zu Verkehrsunfällen mit schweren Folgen führt.
Polizeipräsident Gregor Lange bittet daher um besondere Aufmerksamkeit und Respekt vor dem Leben: "Unsere eigenen Unfallermittlungen und die Unfallforschung nennen Jahr für Jahr konkret die Ursachen für schwere und tödlich wirkende Verletzungen im Straßenverkehr. In den meisten Fällen entscheidet der Faktor Mensch. Dieses Wissen sollten wir überall im Straßenverkehr für mehr Sicherheit nutzen."
Motorrad-Hersteller statten ihre Maschinen inzwischen mit ABS, Kurvenlicht, Traktionskontrolle, Abstandsradar zu vorausfahrenden Fahrzeugen und anderen technischen Helfern aus, um die Sicherheit für die Fahrerinnen und Fahrer zu erhöhen. Auch Schutzausstattung ist inzwischen mit Komponenten wie Airbag-Westen erhältlich. Motorradtrainings schärfen den Sinn für die Gesetze und Grenzen der Physik auf zwei Rädern. "Technische Systeme und Fahrsicherheitstrainings unterstützen den Menschen, aber auch sie ersetzen die Vernunft nicht und nehmen uns auch nicht die Verantwortung ab".
Noch bis zum 3. März informieren 300 Aussteller auf der Motorradmesse in den Dortmunder Westfalenhallen über Ausstattung, neue Modelle, Branchentrends, Tourenziele - und Sicherheit. In Halle 3 bieten die Verkehrsunfallprävention des Polizeipräsidiums Dortmund und die Verkehrswacht Dortmund zahlreiche Informationen und auch Seh-, Hör- und Reaktionstests an.
Der Polizeipräsident: "Da ist ein engagiertes Team im Einsatz. Wer Fahranfänger ist, eine Tour plant oder mit der Polizei über Sicherheit beim Motorradfahren sprechen möchte, kann da viel Zeit verbringen. Wir freuen uns mit Sicherheit über jeden Gast."
Autor:Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen |
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