Zum Arbeitsmarkt im Mai
Zum Ende des Frühjahrs freundliche Aussichten

Positive Entwicklung. Rückgang der Arbeitslosigkeit. Dynamik aber schwächer als im Vorjahr. Gute Berufschancen für Frauen mittels einer Beschäftigtenqualifizierung im Bereich Pflege.
Bochum. Nachdem im April die Arbeitslosigkeit leicht anstieg, kommt der Arbeitsmarkt im Mai wieder etwas mehr in Fahrt. Aktuell ist die Arbeitslosigkeit rückläufig. Zwar ist diese Entwicklung nicht so stark wie im Vorjahr, die positive Tendenz ist jedoch deutlich. Auch die Zugänge in Arbeitslosigkeit aus einer Erwerbstätigkeit reduzierten sich im Berichtsmonat um knapp 15 Prozent. Die Unternehmen halten ihr Personal auch, wenn die Auftragsbücher mal nicht so voll sind. Der Arbeitsmarkt steht weiter auf soliden Beinen.
Die Jugendarbeitslosigkeit, die bislang mit guten Integrationen aufwarten konnte, verzeichnet, nachdem sie in den Vormonaten immer weiter abgebaut werden konnte, keine große Bewegungen. Die Vermittlungen in Ausbildung laufen jedoch auf Hochtouren und die aktuelle Entwicklung ist für diese Jahreszeit saisontypisch.
Insgesamt halten sich die Zugänge mit den Abgängen fast die Waage. Ein Anstieg in vermehrte Integrationen konnte zwar noch nicht verzeichnet werden. Dennoch konnten sich im Mai wieder rund 800 Personen aus der Arbeitslosigkeit abmelden und fingen wieder an zu arbeiten. Positiv zu bewerten ist auch, dass die Zahl ausländischer Arbeitsloser, nachdem die Agentur für Arbeit im April einen deutlichen Anstieg zu melden hatte, rückläufig ist. Darunter viele Frauen, die mit Hilfe der Agentur für Arbeit, einen beruflichen Neustart im Bereich der Pflege starten konnten.
Christopher Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Bochum, zeigt sich zufrieden mit der aktuellen Entwicklung: „Wir verzeichnen eine leichte, späte Frühjahrsbelebung. Der Arbeitsmarkt trotzt den allgemeinen angespannten, wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiterhin gut und ist beständig. Die Nachfrage nach gut ausgebildetem Personal bleibt und die Bereitschaft jemanden einzustellen, der nicht zu einhundert Prozent den Stellenanforderungen entspricht, steigt. Auf diese Weise konnten wir zum Beispiel rund 15 Frauen mittels einer Beschäftigtenqualifizierung eine neue berufliche Zukunft eröffnen, was mich sehr freut. Es ist keine Seltenheit mehr, dass neu eingestelltes oder bereits bestehendes Personal „on the job“ in den Unternehmen selber weitergebildet wird. Dennoch werden unsere Unterstützungsmöglichkeiten noch zu selten genutzt. Das muss sich ändern. Wir beraten jedes Unternehmen, das Interesse bekundet. Welche finanzielle Unterstützungen möglich sind, lässt sich schnell herausfinden. Auch dem Ruf nach Fachkräften aus dem Ausland werden wir mit unserem speziell geschulten Personal gerecht. Hier können wir genauso gut unterstützen und bieten unsere Vermittlungshilfe an. Wir brauchen dringend mehr Beschäftigung in Deutschland und die Zahlen belegen, dass das inländische Fachkräftepotenzial langfristig nicht ausreichen wird. Zwar stieg die Zahl der Beschäftigten in Voll- und Teilzeit, bei In- und Ausländern an. In beiden Arbeitszeitformen überwiegt aber die Zunahme der Ausländer und das ist, aufgrund unseres demografischen Wandels, gut so.“
Arbeitslosigkeit
Im Mai 2024 sind mit insgesamt 17.462 gemeldeten Arbeitslosen in Bochum 177 Personen (1,0 Prozent) weniger arbeitslos als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Arbeitslosigkeit damit um 695 Personen oder 4,1 Prozent erhöht. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im Mai 8,8 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 8,5 Prozent (0,3 Prozentpunkte).

Langzeitarbeitslosigkeit
Insgesamt 7.187 Personen (SGB III und SGB II) sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt und damit derzeit in Bochum langzeitarbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind dies 6 Langzeitarbeitslose mehr. Im Vergleich zum Vorjahr um diese Zeit steigt die Zahl um 308 Personen. 92,6 Prozent (6.655 Personen) aller Langzeitarbeitslosen sind in der Grundsicherung gemeldet.

Jugendarbeitslosigkeit
1.239 Jugendliche sind aktuell in Bochum arbeitslos gemeldet. Zu den Jugendlichen zählen in der Arbeitsmarktstatistik alle Personen unter 25 Jahren. Verglichen mit dem Vormonat ist dies ein jugendlicher Arbeitslose mehr. Im gleichen Monat des Vorjahres waren es 47 arbeitslose junge Menschen oder 3,9 Prozent weniger.

Arbeitslosigkeit der Älteren
Aktuell sind 6.244 ältere Personen in Bochum arbeitslos gemeldet. Zu den älteren Personen zählen in der Arbeitslosenstatistik alle, die das 50. Lebensjahr überschritten haben. Das sind im Vergleich zum Vormonat 10 Personen oder 0,2 Prozent weniger. Verglichen mit dem Vorjahr um diese Zeit sind es 480 Arbeitslose mehr (8,3 Prozent).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung – SGB III
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III - Sozialgesetzbuch III) sind derzeit in Bochum 4.321 Personen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 47 Personen oder 1,1 Prozent weniger. Im Vorjahresvergleich zeigt sich hier eine Erhöhung um 394 Personen oder 10,0 Prozent.

Entwicklung in der Grundsicherung – SGB II
Die Grundsicherung (SGB II - Sozialgesetzbuch II) zählt im Mai 2024 insgesamt 13.141 Arbeitslose. Das sind 130 Arbeitslose weniger (1,0 Prozent) als im Vormonat und verglichen mit dem Vorjahresmonat 301 Arbeitslose oder 2,3 Prozent mehr. Von allen Arbeitslosen sind damit rund 75,3 Prozent in der Grundsicherung gemeldet.

Stellenangebote
531 neue Stellenangebote wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit im Mai 2024 gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 142 Stellenmeldungen weniger. Im Vergleich zum Vorjahr um diese Jahreszeit 7 Stellen weniger . Im Bestand befinden sich in diesem Monat insgesamt 3.232 offene Stellen. Das sind 79 weniger als im Vormonat und 758 weniger als im Vorjahresmonat.

Unterbeschäftigung
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik sind oder sich in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus befinden. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen steht, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Insgesamt waren in diesem Monat 22.430 Personen in der Unterbeschäftigung registriert. Verglichen mit dem Vormonat sind das 245 Personen weniger. Ein Blick auf das Vorjahr zeigt einen Anstieg um 129 Personen.

Der Bochumer Ausbildungsmarkt im Mai 2024 auf einen Blick:
Insgesamt meldeten sich seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober letzten Jahres 1.931 Bewerberinnen und Bewerber für Berufsausbildungsstellen. Das sind 112 Personen oder 6,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Zugleich gab es 1.916 Meldungen für Berufsausbildungsstellen. Das entspricht einem Minus von 101 Stellen oder 5 Prozent. Ende Mai waren 909 Bewerberinnen und Bewerber noch unversorgt. 1.114 Ausbildungsstellen waren noch unbesetzt.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 87 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber mehr (10,6 Prozent). Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen warum mit 41 Stellen ebenfalls größer (3,8 Prozent).

Autor:

Agentur für Arbeit aus Bochum

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