Bochum zieht Magnettechnik an
Sparte von Thyssenkrupp wechselt in den Gewerbepark Gerthe-Süd
Von Essen nach Bochum verlegt das Unternehmen Thyssenkrupp Magnettechnik seinen Firmensitz. Im Gewerbepark Gerthe-Süd wurde jetzt die Grundsteinlegung gefeiert. Gebaut wird aber bereits seit Januar, und ab Juni soll der Umzug beginnen.
Von Vera Demuth
Neben einem Bürogebäude mit knapp 800 Quadratmetern Nutzfläche wird an der Straße Am Hellweg eine Lagerhalle mit etwa 1.300 Quadratmetern entstehen. Thyssenkrupp Magnettechnik versteht sich als Händler. Es produziert seine Magnete nicht selbst, sondern entwickelt sie zusammen mit Lieferanten und Kunden. Just-in-time werden die Produkte künftig in der Halle in Gerthe gelagert und von dort an die Kunden geliefert. Angeschlossen an die Lagerhalle wird ein Labor, in dem die Qualität der unterschiedlichen Magnete vor der Auslieferung an die Kunden überprüft wird.
Schrittweise von Juni bis Oktober möchte das Unternehmen umziehen. Dabei wird die komplette Belegschaft mit 22 Mitarbeitern von Essen nach Bochum wechseln. Am neuen Standort will die Firma wachsen. „Wir haben Platz für mehr Mitarbeiter und für mehr Produkte“, sagt Peter Zarth, CFO von Thyssenkrupp Schulte, wozu die Magnettechnik gehört. Fürs kommende Jahr ist geplant, einen kaufmännischen Auszubildenden im Bereich Groß- und Außenhandel einzustellen. Zukünftig könnte das Unternehmen auch im Bereich Messtechnik ausbilden, so Bettina Schotten, Geschäftsbereichsleiterin von Thyssenkrupp Magnettechnik.
Gewerbepark ist komplett vermarktet
Bei der symbolischen Grundsteinlegung freute sich Oberbürgermeister Thomas Eiskirch darüber, dass mit Thyssenkrupp Magnettechnik ein Technologieführer nach Bochum komme, und lobte das Unternehmen dafür, ausbilden zu wollen. Zudem hob er hervor, dass mit dieser Ansiedlung die letzte Fläche im Gewerbepark Gerthe-Süd vergeben sei. „Damit ist im Moment keine Fläche mehr in der Vermarktung“, so Eiskirch.
Für die Finanzierung des Bauprojekts hat Thyssenkrupp Magnettechnik in Zusammenarbeit mit der Bochum Wirtschaftsentwicklung einen Investor gefunden. Hans H. Sudhoff, der bereits in den „Ladepark West“ für Elektroautos und E-Bikes an der Kohlenstraße investiert, finanziert das Gerther Projekt mit etwa 3,5 Millionen Euro. Auch auf dem Firmengelände im Gewerbepark werden Ladesäulen für E-Autos errichtet. Für Nachhaltigkeit sollen außerdem ein klimapositives Gründach auf dem Bürogebäude, eine Photovoltaikanlage für die eigene Stromversorgung sowie eine Grünfläche sorgen.
Nähe zur Spitzenforschung
Die infrastrukturelle Lage des Gewerbeparks Gerthe-Süd im Bochumer Norden hat den Ausschlag dafür gegeben, das Unternehmen dort anzusiedeln. „Wir haben direkt nebenan das Energieeffizienzzentrum“, erläutert Projektleiter Matthias Schlottke von Thyssenkrupp Magnettechnik. Auch die Nähe zu weiteren Einrichtungen der universitären Spitzenforschung nennt er als Grund. Das sind die Ruhr-Universität Bochum mit dem Lehrstuhl Werkstoffwissenschaft und der Fakultät für Physik sowie die Hochschule Bochum mit ihrer anwendungsnahen Forschung. Mit der Hochschule war Thyssenkrupp in einer Forschungskooperation an der Entwicklung des Solarcars blue.cruiser beteiligt.
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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