Knappschaft Kliniken bieten Migranten Start in einen Beruf mit Aussicht
Sie kommen aus Syrien, Nigeria oder Rumänien und waren vorher Lehrer oder Schneider: Zwölf Frauen und Männer, die jetzt bei den Knappschaft Kliniken in Recklinghausen und Gelsenkirchen einen neuen Lebensabschnitt begonnen haben. Das Projekt „Start in einen Beruf mit Aussicht – Chancen für Geflüchtete und Migranten“ ermöglicht bereits zum zweiten Mal Menschen mit Migrationshintergrund, Pflegeberufe im Verbund der Knappschaft Kliniken intensiv kennenzulernen und dabei alle Unterstützung zu erfahren, die sie benötigen.
Andreas Schlüter, Hauptgeschäftsführer der Knappschaft Kliniken GmbH, liegt das Projekt besonders am Herzen: „Wir möchten unseren Beitrag zur Integration leisten und stehen für Vielfalt und Teamgeist an allen unseren Standorten.“
Ein Jahr lang werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Programms ein bezahltes Praktikum im Klinikum Vest in Recklinghausen beziehungsweise im Bergmannsheil und Kinderklinik Buer in Gelsenkirchen absolvieren. Zusätzlich wird ihnen im speziell auf den Pflegeberuf zugeschnittenen Sprachunterricht in acht Stunden pro Woche das nötige Vokabular beigebracht. Bei Projektende bestätigt ein Abschlusstest das sprachliche Niveau. Auf diese Weise bereiten die knappschaftlichen Kliniken die Nachwuchskräfte umfassend auf eine Ausbildung in der Pflege vor.
In Recklinghausen startete das Projekt bereits zum zweiten Mal unter Beteiligung des Bildungszentrums, des Jobcenters sowie der Vizebürgermeisterin Marita Bergmaier. Von den vier Absolventinnen und Absolventen des Vorjahres sind alle der Pflege treu geblieben und haben eine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger begonnen oder einen Anpassungslehrgang angeschlossen.
Diese positiven Erfahrungen haben Matthias Dieckerhoff, Pflegedirektor der Knappschaft Kliniken GmbH, überzeugt. „Es ist eine gute Idee, dieses Projekt innerhalb des Verbundes auszuweiten. Gerade in der Pflege sind Vielfalt und Nachwuchs gefragt“, erklärt er.
In diesem Jahr ist das Bergmannsheil und Kinderklinik Buer in Gelsenkirchen zum ersten Mal Projektteilnehmer. Dort starteten fünf Nachwuchskräfte. Eine davon ist Chidinma Uchendus. Die gebürtige Nigerianerin kam vor sechs Jahren nach Deutschland. „In Nigeria war ich früher Lehrerin an einer weiterführenden Schule. Die Pflege war jedoch schon seit meiner Kindheit mein Traumberuf und ich bin glücklich, mir meinen Wunsch nun erfüllen zu können. Ich bin glücklich, hier zu sein“, sagt die 41-Jährige.
Ursprünglich sollte das Projekt am 1. April 2020 starten, doch aufgrund der Corona-Pandemie wurde der Beginn auf den Herbst verlegt.
Die Knappschaft Kliniken GmbH steuert die sieben Krankenhausverbünde, an denen die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See (DRV KBS) zu mindestens 50 Prozent beteiligt ist. Im Verbund aller Knappschaftskliniken werden jährlich fast 680.000 Patientinnen und Patienten versorgt. Dadurch entsteht ein Jahresumsatz von mehr als einer Milliarde Euro.
Als Tochtergesellschaft der DRV KBS ist die Knappschaft Kliniken GmbH Teil eines einzigartigen Verbundsystems. Zu diesem gehören neben der Minijob-Zentrale auch die Rentenversicherung, die Renten-Zusatzversicherung, die Kranken- und Pflegeversicherung KNAPPSCHAFT, die Seemannskasse und ein eigenes medizinisches Kompetenznetz.
Autor:Felix Ehlert aus Bochum |
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