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Im Leerlauf zum Etappensieg

Foto: rtz
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Auf dem Nürburgring entscheidet das Tempo, auf dem Weg dorthin jedoch der Verbrauch

Es wurde bereits dunkel, als der erste Kandidat sein Fahrzeug auf das Hotelgelände steuerte. Thomas Kramwinkel ließ seinen Wagen auffallend langsam über den Vorplatz rollen. Die Seitenspiegel hatte er schon vor der Abfahrt in Essen eingeklappt und als er 157 Kilometer später wieder ausstieg, erklärte er lächelnd, das Team hätte unterwegs auch auf Radio und Heizung verzichtet. Was sich zunächst merkwürdig anhört hatte einen guten Grund: Für das Team Testpilot ging es in der dritten Prüfung des LUEG Gewinnspieles um besonders effizientes Fahren. Den Weg zum Nürburgring gewann daher das Fahrerteam mit dem niedrigsten Verbrauch. „Wir liegen bei 5,5 Litern auf 100 Kilometern“, sagte Kramwinkel und hielt den anderen Kandidaten eine Aufnahme der Instrumente seiner A-Klasse vor die Nase. „Der Bordcomputer sagt dazu 100 Prozent Effizienz“, freute sich der Auszubildende aus Velbert.
Um das zu erreichen, hatte er den 156 PS starken Benziner oft nur rollen lassen und auf schnelles Anfahren und Bremsen nach Möglichkeit ganz verzichtet. „Außerdem sind wir lange Zeit im Windschatten eines Lasters gefahren“. Sein Fahrstil, bilanziert Kramwinkel, sei in diesem Fall wahrscheinlich weniger elegant als pragmatisch gewesen. Belohnt wurden er und sein Teamkollege Dominik Scherer dafür mit dem Tagessieg. Auch die anderen Teams waren kreativ. Da am Ende nicht die Geschwindigkeit, sondern nur der Verbrauch zählte, machte Kandidat Leon Cusumano um Autobahnen einen weiten Bogen. Der Abiturient aus Solingen hatte sich für die Landstraßenroute entschieden, um so die zu erwartenden Staus geschickt zu umfahren. Als er im mittlerweile nächtlichen Barweiler ankam, präsentierte er der Gruppe ebenfalls ein Foto der Verbrauchsanzeige seiner A-Klasse. Das Ergebnis: 6,4 Liter bei gleicher Motorisierung und 88 Prozent Effizienz.
„Wir sind sehr gleichmäßig gefahren, aber leider mussten wir gerade in Düsseldorf immer wieder durch den Stadtverkehr. Dazu kamen Umleitungen, Baustellen und am Ende doch noch Stau“, sagte Cusumano. Unterstützung bekam der Kandidat von LUEG-Mitarbeiter Bastian Pieper, der betonte, dass er angesichts des Berufsverkehrs und der anspruchsvollen Strecke in der Eifel auch mit diesem Ergebnis sehr zufrieden sein könne. „Gerade auf dem letzten Stück ging es ganz schön bergauf und dann plötzlich wieder abwärts. Da muss man recht häufig Beschleunigen und Bremsen“. Pieper erklärte, der Bordcomputer der A-Klasse messe nicht nur den aktuellen Verbrauch, sondern berücksichtige das gesamte Fahrverhalten. „Schnelles Anfahren kostet natürlich Punkte, dagegen sorgt etwa langsames ausrollen lassen vor der Ampel für einen guten Eco-Wert“.
Kandidat Felix Hertz erreichte das Hotel sogar mit einem Durchschnittsverbrauch von nur 4,2 Litern. Im Unterschied zu den anderen Teams fuhr er die Strecke allerdings mit einem 109 PS starken Diesel. Wie der Hattinger später berichtete, war er dabei nicht ganz so umsichtig wie Thomas Kramwinkel. „Wir hingen über eine Stunde auf der Autobahn fest, da habe ich am Ende auch einfach mal richtig Gas gegeben“. Trotzdem reichte das für 98 Prozent Effizienz und damit für den zweiten Platz bei der dritten „Challenge“. Noch bis spät abends saß die Gruppe gut gelaunt zusammen bei einem Glas Wein und diskutierte über die beste Fahrweise. Aus den drei Kandidaten und ihren Begleitern war bereits ein richtiges Team geworden. Wegen seiner späten Ankunft musste Kandidat Cusumano dann auch so manchen Spaß über vermeintliche Einkaufsfahrten auf der Königsallee über sich ergehen lassen. Schließlich erklärten alle Teammitglieder, bei einem Sieg der Testpiloten wolle man das Auto untereinander teilen. Jeder solle die neue A-Klasse so für vier Monate fahren können.

Text: Felix Rentzsch

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