Energiepreisexplosion verunsichert Mittelstand
Dr. Stephan: „Unternehmen brauchen Zukunftsperspektiven und unbürokratische Hilfe“
Steigende Energiepreise und hohe Inflation verunsichern immer mehr die Wirtschaft und insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen. Daher fordert der Wirtschaftsrat der CDU e.V. schnelle und unbürokratische Hilfen vom Staat für Unternehmen und Beschäftigte. „Insbesondere die kleinen und mittleren Unternehmen, das Handwerk und viele Freiberufler, brauchen gezielte und schnelle Hilfen. Energie muss für Unternehmen bezahlbar bleiben. Hier muss der Staat schnell reagieren, in dem er z.B. die Steuern und Abgaben massiv senkt oder aussetzt. Der Weiterbetrieb aller Energieträger würde den Strompreis senken. Zudem muss die Politik Antworten und Perspektiven geben, um ein Licht am Ende des Tunnels wieder sichtbar zu machen. Die letzten Jahre waren Krisenjahre: Finanzkrise, Flüchtlingskrise, Coronakrise und nun Energiekrise. Wirtschaftspolitik ist zur Hälfte Psychologie und zur anderen Hälfte der Eindruck bei der Bevölkerung handlungsfähig zu sein. Hier gilt es also als Regierung nicht nur zu reagieren, sondern aktiv zu agieren und zu steuern!“, erklärt der Sprecher der Sektion Bochum/Mittleres Ruhrgebiet, Dr. Christian Stephan.
Viele Unternehmen, auch im Ruhrgebiet, arbeiten Szenarien aus, wie sie auf die steigenden Energiepreise reagieren könnten. Diese reichen von temporären Stilllegungen mit Kurzarbeit bis hin zu konkreten Plänen zur Verlagerung von Produktionen ins Ausland. Die Folgen für den Arbeitsmarkt und die Sozialkosten wären beachtlich, warnt der Sektionssprecher nach Gesprächen mit Unternehmern vor Ort.
Politik und Staat dürfen nicht den Fehler machen, Symptome lindern zu wollen, sondern man müsse das Kernproblem, die hohen Energiepreise, angehen. Steuern auf „Zufallsgewinne“, die vom Staat verteilt werden, seien eindeutig der falsche Weg. Der Zugang zu sicherer und bezahlbarer Energie, die zugleich so umweltschonend wie möglich sein sollte, sei extrem wichtig, erklärte der Sprecher der Sektion Bochum/Mittleres Ruhrgebiet, Dr. Christian Stephan. „Dies gilt auch für die Wirtschaft hier vor Ort. Energie für Unternehmen und Bürger muss bezahlbar bleiben. Ansonsten droht uns eine Wirtschaftskrise, deren Vorboten sich abzeichnen und uns bereits jetzt in eine Abwärtsspirale führen.“
Aus wohl abgewogenen Gründen setzt sich der Wirtschaftsrat nicht nur für eine befriste Laufzeitverlängerung der letzten drei Atomreaktoren ein, sondern will auch geprüft wissen, ob die zum Jahresende 2021 abgeschaltete Reaktoren wieder in Betrieb gehen könnten. Angesichts hoher und teurer Energieimporte dürfe die Politik den im Kohleausstiegsgesetz vereinbarten Zielkorridor für die Beendigung des Braunkohleabbaus nicht weiter verkürzen, um auch mittelfristig auf heimische Energiereserven zurückgreifen zu können. Ein vorzeitiger Kohleausstieg steigere den Druck auf die Strompreise zusätzlich. Dieses beeinträchtige die Inlandsnachfrage und damit die Konjunktur.
„Die künstliche Verknappung von Gas kann nicht jetzt damit beantwortet werden, dass Deutschland sich aus Atom- und Kohleverstromung zurückzieht und damit die Preise noch weiter nach oben schnellen lässt. Davon sind alle Teile der Wirtschaft, auch das Handwerk, betroffen. Dies hilft mit, die Strompreise zu stabilisieren.“, betont der Sprecher der Sektion Bochum/Mittleres Ruhrgebiet, Dr. Stephan. abschließend.
Autor:Frank-Norbert Oehlert aus Gelsenkirchen |
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