Zur Lage im Juli
Der Bochumer Arbeits- und Ausbildungsmarkt

In Bochum wurden im Juli an jedem Arbeitstag statistisch gesehen rund 30 neue Stellen gemeldet. So meldeten unter anderem sowohl der öffentliche Dienst als auch das Handwerk und die Versicherungsbranche vermehrt Personalbedarf. Zwar ist die Arbeitslosigkeit aktuell gestiegen. Diese Entwicklung ist jedoch für die Jahreszeit typisch. Die Sommermonate sind immer von einer erhöhten Arbeitslosigkeit gekennzeichnet.
Der aktuelle Anstieg in der Arbeitslosigkeit stellt für die Sommermonate keine Besonderheit dar. Betroffen sind insbesondere Jugendliche. Dazu gehören sowohl Schulabgänger ohne Ausbildungsplatz als auch Jugendliche, die nach bestandener Abschlussprüfung nicht von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen werden konnten. In aller Regel ist diese Entwicklung nach den Sommerferien wieder schnell rückläufig. Sobald die weiterführenden Schulen beginnen und die Ausbildungen starten, sinkt die Arbeitslosigkeit wieder. Insgesamt ist in den Sommermonaten wenig Bewegung auf dem Arbeitsmarkt. Durch die Ferienzeit halten sich auch die Unternehmen mit Neu-Einstellungen zurück. Die fertiggewordenen Fachkräfte werden vermutlich nach den Sommerferien gefragt sein. Daher überwiegen aktuell die Zugänge in Arbeitslosigkeit (1022) im Verhältnis zu den Abgängen in Erwerbstätigkeit (885).
Während der Arbeitsmarkt saisonbedingt stockt, laufen die Vermittlungen auf dem Ausbildungsmarkt weiter auf Hochtouren. Das Suchen nach dem richtigen Auszubildenden oder der richtigen Auszubildenden ist noch lange nicht zu Ende. Es gibt noch immer Betriebe, die noch keine Nachwuchsentscheidung getroffen haben. Stephanie Herrmann, operative Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Bochum, betont wie wichtig eine abgeschlossene Ausbildung ist. Sie richtet ihren Appell noch einmal an alle Jugendlichen, die noch nicht fündig geworden sind: „Lebenslanges Lernen bleibt ein wichtiges Gebot auf dem Arbeitsmarkt. Der Arbeitsmarkt und die Berufe verändern sich. Das ändert nichts an der Tatsache, dass an erster Stelle des beruflichen Werdegangs erst einmal eine abgeschlossene Ausbildung steht. Sie ist der Garant für ein sicheres Berufsleben und schützt vor langer Arbeitslosigkeit. Fast alle Branchen suchen noch. Ein Anruf in der Berufsberatung lohnt sich. Ich lege es jedem ans Herz, der noch nicht fündig geworden ist. Wir können noch in über 800 Ausbildungsplätze vermitteln und beraten eingehend zu allen Studienmöglichkeiten.“
Arbeitslosigkeit
Im Juli 2024 sind mit insgesamt 18.250 gemeldeten Arbeitslosen in Bochum 583 Personen oder 3,3 Prozent mehr arbeitslos als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Arbeitslosigkeit damit um 705 Personen oder 4,0 Prozent erhöht. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im Juli 9,2 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 8,9 Prozent (0,3 Prozentpunkte weniger).

Langzeitarbeitslosigkeit
Insgesamt 7.236 Personen (SGB III und SGB II) sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt und damit derzeit in Bochum langzeitarbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind dies 73 Langzeitarbeitslose mehr. Im Vergleich zum Vorjahr um diese Zeit steigt die Zahl um 253 Personen. 92,8 Prozent (6.717 Personen) aller Langzeitarbeitslosen sind in der Grundsicherung gemeldet.

Jugendarbeitslosigkeit
1.587 Jugendliche sind aktuell in Bochum arbeitslos gemeldet. Zu den Jugendlichen zählen in der Arbeitsmarktstatistik alle Personen unter 25 Jahren. Verglichen mit dem Vormonat sind dies 232 Arbeitslose (17,1 Prozent) mehr. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren es 29 arbeitslose junge Menschen oder 1,9 Prozent mehr.

Arbeitslosigkeit der Älteren
Aktuell sind 6.288 ältere Personen in Bochum arbeitslos gemeldet. Zu den älteren Personen zählen in der Arbeitslosenstatistik alle, die das 50. Lebensjahr überschritten haben. Das sind im Vergleich zum Vormonat 65 Personen oder 1,0 Prozent mehr . Verglichen mit dem Vorjahr um diese Zeit sind es 418 Arbeitslose mehr (7,1 Prozent).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung – SGB III
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III - Sozialgesetzbuch III) sind derzeit in Bochum 4.651 Personen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 151 Personen oder 3,4 Prozent mehr. Im Vorjahresvergleich zeigt sich hier eine Erhöhung um 429 Personen oder 10,2 Prozent.

Entwicklung in der Grundsicherung – SGB II
Die Grundsicherung (SGB II - Sozialgesetzbuch II) zählt im Juli 2024 insgesamt 13.599 Arbeitslose. Das sind 432 Arbeitslose mehr (3,3 Prozent) als im Vormonat und verglichen mit dem Vorjahresmonat 276 Arbeitslose oder 2,1 Prozent mehr. Von allen Arbeitslosen sind damit rund 74,5 Prozent in der Grundsicherung gemeldet.

Stellenangebote
632 neue Stellenangebote wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit im Juli 2024 gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 57 Stellenmeldungen mehr. Im Vergleich zum Vorjahr um diese Jahreszeit 20 Stellen mehr. Im Bestand befinden sich in diesem Monat insgesamt 3.423 offene Stellen. Das sind 80 mehr als im Vormonat und 414 weniger als im Vorjahresmonat.

Unterbeschäftigung
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik sind oder sich in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus befinden. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen steht, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt.

Insgesamt waren in diesem Monat 22.845 Personen in der Unterbeschäftigung registriert. Verglichen mit dem Vormonat sind das 314 Personen mehr. Ein Blick auf das Vorjahr zeigt einen Anstieg um 199 Personen.

Insgesamt meldeten sich seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober letzten Jahres 2.169 Bewerberinnen und Bewerber für Berufsausbildungsstellen. Das sind 109 Personen oder 5,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Zugleich gab es 2.042 Meldungen für Berufsausbildungsstellen. Das entspricht einem Minus von 105 Stellen oder 4,9 Prozent. Ende Juli waren 622 Bewerberinnen und Bewerber noch unversorgt. 821 Ausbildungsstellen waren noch unbesetzt.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 67 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber mehr (12,1 Prozent). Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen lag mit 59 Stellen weniger um 6,7 Prozent darunter.

Autor:

Agentur für Arbeit aus Bochum

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