Das Konzept des Katzencafés
Da Essen und Schmusen die Seele beruhigt

Ruth Altfelder hat im November 2022 den Bochumer Katzentempel eröffnet. | Foto: Andrea Rosenthal
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 Eine Auszeit aus der Hektik des Alltags zu nehmen, fällt oft schwer. Dabei gibt es eine einfache Hilfe, um unseren Puls zu beruhigen: das Schnurren von Katzen! Katzen sind Seelentröster, gute Gesellschafter, Freunde. Ihre entspannt-lässige Art lässt selbst hektische Menschen den Stress vergessen. Wer keine eigene Katze hat, kann beim Besuch von Katzencafés diese Erfahrung machen.

Das Konzept stammt ursprünglich aus Asien. Das erste Katzencafé wurde 1998 in Taipeh eröffnet. Obwohl der Ursprung der Katzencafés in Taiwan liegt, wurde das Konzept vor allem in Japan berühmt. Die Franchise-Kette "Katzentempel" hat die Idee nach Deutschland gebracht. 15 Katzentempel gibt es inzwischen bundesweit. Der einzige im Ruhrgebiet liegt in Bochum an der Huestraße 10.

Eumel beobachtet die Besucher genau. | Foto: Andrea Rosenthal
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Ruth Altfelder hat mit ihrem Mann den Bochumer Katzentempel im November 2022 eröffnet. "Ich war Flugbegleiterin und habe durch Corona meinen Job verloren. Danach wollte ich etwas anderes machen und bin auf die Idee eines Katzencafés gekommen. Bei meiner Recherche stieß ich auf das Franchise-Konzept von 'Katzentempel'", erzählt die Inhaberin des Bochumer Restaurants.

"Das war für mich als Gastro-Neuling super, denn ich hatte ja keine Ahnung von den Anforderungen und der Organisation", weiß Ruth Altfelder im Rückblick. Der Franchisegeber unterstützte bei der Immobiliensuche, stellte das gastronomische Konzept und half beim Umgang mit den Behörden. Denn bei Katzencafés ist einiges mehr zu beachten als bei herkömmlichen Restaurants. In Deutschland sind Auflagen einzuhalten, um weder die Lebensmittelhygiene noch das Tierwohl zu gefährden. So müssen die Katzen unter anderem einen auch zur Öffnungszeit des Cafés erreichbaren geschützten Raum haben, in den sie sich bei Bedarf zurückziehen können und zu dem Gäste keinen Zutritt haben. Außerdem muss die Küche "katzenfrei" bleiben und auch die Toilettenräume. Der Katzentempel arbeitet dafür mit Schleusen, also kleinen Fluren, die einen Bereich klar vom anderen trennen.

Über den Köpfen der Gäste hängen Laufplanken für die Stubentiger und Ruheflächen. | Foto: Andrea Rosenthal
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All das fällt beim Besuch jedoch nicht auf. Der Katzentempel besticht durch eine helle, warme Holzeinrichtung. Auf Stühlen und Bänken liegen waschbare Sitzkissen. Unter der Decke verlaufen Holzplanken als Wege für die Katzen, hoch an den Wänden gibt es Höhlen und Liegeflächen als Rückzugsorte. Unauffällig sind auch viele Kratzelemente und Klettersteige in die Räume integriert.

17 Mitarbeiter kümmern sich um das Wohl der sechs Katzen und der Besucher. Sie achten darauf, dass die Katzen frei entscheiden können, mit wem sie schmusen wollen und wann sie Ruhe brauchen und auch darauf, dass die Besucher die Katzen nicht füttern. Die Katzen bekommen ihr Futter in ihrem abgetrennten Rückzugsraum. Im Gastraum wird nur ab und zu ein Beschäftigungsspielzeug mit Leckereien gefüllt, um die Stubentiger anzulocken. Für die menschlichen Besucher gibt es eine abwechslungsreiche vegane Speisekarte.

Simon und Fabian haben einen Teil des Katzentempels für eine Veranstaltung ihres Arbeitgebers gemietet. Fabian erklärt: "Wir stellen ein neues Spiel vor, bei dem Katzen die Hauptrolle spielen. Da ist diese Umgebung besonders für die Filme der Blogger stimmig und super." Ela kommt mit ihren Freundinnen häufiger in den Katzentempel. "Das Essen ist genau unser Geschmack und hier ist es gemütlich und ruhig, so dass wir prima klönen können. Die Katzen sind da nur die Zugabe."

Inhaberin Ruth Altfelder weiß jedoch: "Es gibt Besucher, die zuhause keine Tiere halten können und deshalb die Möglichkeit genießen, bei uns mit den Katzen interagieren zu dürfen."

Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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