Zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt in Bochum
Arbeitsmarkt kommt nicht in Fahrt; Vermittlung in Ausbildung noch nicht abgeschlossen

Der Bochumer Arbeitsmarkt im August auf einen Blick:

18.314 Arbeitslose
um 64 Personen zum Vormonat gestiegen
um 842 Personen zum Vorjahr gestiegen

9,2 Prozent Arbeitslosenquote
unverändert zum Vormonat
um 0,3 Prozentpunkte zum Vorjahr gestiegen

597 Zugänge neuer Stellenangebote
35 Stellen zum Vormonat weniger
55 Stellen zum Vorjahr weniger

Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit im August. Aktuell wenig Bewegung auf dem Arbeitsmarkt. Vermittlungen in Ausbildung laufen weiter. Ausbildungs- und Schulbeginn noch lange nicht vollständig abgeschlossen.

Mit den Augustzahlen ist die Ferienzeit noch nicht zu Ende. Der saisonale Anstieg der Arbeitslosigkeit im Sommer konnte noch nicht wieder reduziert werden und eine fehlende Dynamik kennzeichnet den Arbeitsmarkt. Die Agentur für Arbeit verzeichnet in Bochum weiter einen leichten Anstieg.
Die wechselnden Zeiten der Schulferien verändern das Bild vom Arbeitsmarkt im August immer wieder. Berücksichtigt man die späten Ferien, entwickelt sich der Arbeits- und Ausbildungsmarkt im August saisonal. Im September wird die aktuell gestiegene Jugendarbeitslosigkeit nach dem Ausbildungs- und Schulstart wieder rückläufig sein.
Dennoch bleibt zu berücksichtigen, dass die Arbeitslosigkeit in den letzten zwei Jahren, sukzessive angestiegen ist. Die Folgen politischer und militärischer Konflikte bleiben nicht aus und führen bei den Unternehmen nach wie vor zu Zurückhaltung bei Neueinstellungen. War es zunächst die Pandemie, die das Wirtschaftsleben stark beeinflusst hat, ist es nun der Krieg in der Ukraine. Der Erfahrung nach setzt mit dem Beginn des Herbstes eine Erholung auf dem Arbeitsmarkt ein. Sowohl die weiterführenden Schulen, der Ausbildungsbeginn, der Start von neuen Weiterbildungsmaßnahmen und nicht zuletzt eine saisonale Belebung der Wirtschaft verbessern dann die Situation auf dem Arbeitsmarkt. In wie weit dies in diesem Jahr der Fall sein wird bleibt offen.
Christopher Meier, Vorsitzender Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bochum, bleibt trotz der verhaltenen Prognosen zuversichtlich und fordert Jugendliche und Unternehmen auf, die Unterstützung der Arbeitsagentur stärker zu nutzen: „Das Ende der Sommerferien läutet noch einmal eine neue Phase auf dem Arbeitsmarkt ein. Wir erwarten, dass sich die Jugendarbeitslosigkeit in den nächsten Wochen weiter reduzieren wird. Insgesamt reduziert sich in aller Regel die Arbeitslosigkeit zum Herbst. Wie stark sie sich in diesem Jahr über alle Personengruppen hinweg abbauen wird, ist schwer zu prognostizieren. Die Wirtschaft lässt erste Anzeichen einer Flaute erkennen. Die Herausforderungen bleiben. Wir bieten weiter unsere Unterstützung an. Das gilt sowohl für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, aber auch für Unternehmen. Arbeitsprozesse verändern sich und das Personal muss mitgenommen werden. Die Qualifizierung der eigenen Beschäftigten ist und bleibt daher wichtig. Wir können dazu beraten und auch finanziell unterstützen. Eine gute Erst-Ausbildung bleibt das Non-plus-ultra. Vielerorts haben junge Menschen bereits im August mit einer Ausbildung angefangen. Andere starten im September. Aber es gibt auch jetzt noch Jugendliche, die auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz noch nicht fündig geworden sind. Was viele nicht wissen: Wir vermitteln über den Ausbildungsstart hinaus. Daher lautet unser Appell an die jungen Menschen: Melden Sie sich! Dann schauen wir gemeinsam, was möglich ist und wie diese Ziele erreicht werden können. Noch ist Vieles möglich.“

Arbeitslosigkeit
Im August 2024 sind mit insgesamt 18.314 gemeldeten Arbeitslosen in Bochum 64 Personen oder 0,4 Prozent mehr arbeitslos als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Arbeitslosigkeit damit um 842 Personen oder 4,8 Prozent erhöht. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im August 9,2 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 8,9 Prozent und war um 0,3 Prozentpunkte niedriger.

Langzeitarbeitslosigkeit
Insgesamt 7.184 Personen (SGB III und SGB II) sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt und damit derzeit in Bochum langzeitarbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind dies 52 Langzeitarbeitslose weniger. Im Vergleich zum Vorjahr um diese Zeit steigt die Zahl um 165 Personen. 92,9 Prozent (6.676 Personen) aller Langzeitarbeitslosen sind in der Grundsicherung gemeldet.

Jugendarbeitslosigkeit
1.661 Jugendliche sind aktuell in Bochum arbeitslos gemeldet. Zu den Jugendlichen zählen in der Arbeitsmarktstatistik alle Personen unter 25 Jahren. Verglichen mit dem Vormonat sind dies 74 Arbeitslose (4,7 Prozent) mehr. Im Vergleich mit dem Vorjahr waren es 192 arbeitslose junge Menschen oder 13,1 Prozent mehr.

Arbeitslosigkeit der Älteren
Aktuell sind 6.273 ältere Personen in Bochum arbeitslos gemeldet. Zu den älteren Personen zählen in der Arbeitslosenstatistik alle, die das 50. Lebensjahr überschritten haben. Das sind im Vergleich zum Vormonat 15 Personen oder 0,2 Prozent weniger. Verglichen mit dem Vorjahr um diese Zeit sind es 368 Arbeitslose mehr (6,2 Prozent).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung – SGB III
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III - Sozialgesetzbuch III) sind derzeit in Bochum 4.639 Personen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 12 Personen oder 0,3 Prozent weniger. Im Vorjahresvergleich zeigt sich hier eine Erhöhung um 469 Personen oder 11,2 Prozent.

Entwicklung in der Grundsicherung – SGB II
Die Grundsicherung (SGB II - Sozialgesetzbuch II) zählt im August 2024 insgesamt 13.675 Arbeitslose. Das sind 76 Arbeitslose mehr (0,6 Prozent) als im Vormonat und verglichen mit dem Vorjahresmonat 373 Arbeitslose oder 2,8 Prozent mehr. Von allen Arbeitslosen sind damit rund 74,7 Prozent in der Grundsicherung gemeldet.

Stellenangebote
597 neue Stellenangebote wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit im August 2024 gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 35 Stellenmeldungen weniger. Im Vergleich zum Vorjahr um diese Jahreszeit 55 Stellen weniger. Im Bestand befinden sich in diesem Monat insgesamt 3.486 offene Stellen. Das sind 63 mehr als im Vormonat und 299 weniger als im Vorjahresmonat.

Unterbeschäftigung
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik sind oder sich in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus befinden. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen steht, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Insgesamt waren in diesem Monat 22.729 Personen in der Unterbeschäftigung registriert. Verglichen mit dem Vormonat sind das 123 Personen weniger. Ein Blick auf das Vorjahr zeigt einen Anstieg um 121 Personen.

Der Bochumer Ausbildungsmarkt im August 2024 auf einen Blick:

Insgesamt meldeten sich seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober letzten Jahres 2.246 Bewerberinnen und Bewerber für Berufsausbildungsstellen. Das sind 103 Personen oder 4,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Zugleich gab es 2.109 Meldungen für Berufsausbildungsstellen. Das entspricht einem Minus von 103 Stellen oder 4,7 Prozent. Ende August waren 455 Bewerberinnen und Bewerber noch unversorgt. 610 Ausbildungsstellen waren noch unbesetzt.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 54 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber mehr (13,5 Prozent). Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen lag mit 28 Stellen weniger um 4,4 Prozent darunter.

Autor:

Agentur für Arbeit aus Bochum

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