Glückwunsch: Vor 75 Jahren erschien die erste WAZ
75 Jahre WAZ: Aber jede Geschichte beinhaltet oft noch eine
Die erste WAZ:
Hat vor genau 75 Jahren das Licht der Welt erblickt. Das Ruhrgebiet unser Bochum lag weitgehend in Trümmern. Es gab einige, wenige Zeitschriften die von den Besatzungsbehörden lizensiert wurden. Was fehlte war ein Presseorgan, das unabhängig von Parteien als auch den Briten als Besatzungsmacht berichten konnte.
Diese Lücke füllte die WAZ:
Viele Verlagshäuser zerbombt - wenig Druckkapazitäten vorhanden eine eigene Rotationsmaschine aus finanziellen und technischen Mitteln in der unmittelbaren Nachkriegszeit fast undenkbar. Doch man wurde fündig und zwar beim Bochumer Anzeiger, der bis vor Kriegsende vom Verlag Laupenmühlen & Dierichs herausgegeben wurde.
Mit diesen Rotationsmaschinen konnte eine erste Auflage von 250.000 erscheinen.
Warum erzähle ich das?
Weil jede Geschichte eine weitere Geschichte in sich trägt:
Die WAZ und ihre Anfänge sind ein Stück Familien - Geschichte von uns. Nach vielen Entbehrungen und schweren Zeiten waren Wohnraum und Arbeitsplatz das wichtigste für die Menschen. Die WAZ entstand und gab den Menschen Zuversicht und Arbeit. Meine Schwiegermutter wurde Einlegerin und Schwiegervater stand an der Rotationsmaschine. Hier haben sie sich kennen und lieben gelernt.
Wie?
Mein Schwiegervater der immer wieder bei der Einlegerin abblitzte weil er sich so schmutzig machte - bat um ein Treffen.
Endlich geschafft :
Blitzsauber und mit ein paar Blümchen aus dem Garten stand er nun vor ihr- der Mann der als gebürtiger Berliner immer gleich einen kessen Spruch drauf hatte. "Mädchen ich heirate dir - die Arbeit ist doch viel zu schwer für so ne Kleene".
Hat er auch gemacht - einige Zeit später war Sohnemann unterwegs.
Der Mann an der Rotationsmaschine blieb noch eine Weile der Zeitungsmann. Aber auch als er längst nicht mehr im Unternehmen war sprach er davon - das er nicht nur die Liebe seines Lebens beim Start der WAZ fand - sondern auch den Start für eine sichere Zukunft. Hätten wir ohne die WAZ nicht geschafft pflegte er stets zu sagen. Ich kann nicht sagen wie oft ich das hörte. Es war sein Start in eine bessere Zukunft wie für viele andere auch.
Anmerkung:
Die ersten Zeilen sind der WAZ entnommen.
Autor:Gudrun - Anna Wirbitzky aus Bochum |
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