Neue Notunterkunft für Wohnungslose
Volles Barbarahaus beim Tag der offenen Tür
Die Stadt Bochum und die Caritas Ruhr-Mitte eröffnen voraussichtlich ab dem 1. August an der Wasserstraße das Barbarahaus für Wohnungslose über 60 Jahren mit gesundheitlichen Einschränkungen. Nun konnten beim Tag der offenen Tür zahlreiche Besucher erste Einblicke in die neue Notunterkunft erhalten.
Vorurteile abbauen, Fragen stellen, sich gegenseitig kennenlernen – das war das Ziel des Tags der offenen Tür, zu dem die Caritas Ruhr-Mitte am Dienstag geladen hatte. Neben Interessierten aus Politik und Stadtverwaltung waren an diesem Tag vor allem Nachbarn des Hauses an der Wasserstraße 297 eingeladen. „Es gab zu Beginn der Planungen für die neue Notunterkunft für Wohnungslose einige Bedenken und Vorbehalte bei den Anwohnern. Diese wollten wir möglichst aus der Welt schaffen und alle offenen Fragen beantworten“, so Caritas-Mitarbeiter Bastian Renner, der das Barbarahaus künftig leiten wird. Und so standen er und die beiden Caritasdirektoren Dominik Spanke und Alexander Mauer den zahlreichen Besuchern Rede und Antwort.
Die Caritas Ruhr-Mitte fungiert als künftiger Träger des Barbarahauses, die Stadt Bochum ist Mieter der Immobilie. Zuletzt war dort das Seniorenheim Haus Gloria in Betrieb. „Das ehemalige Pflegeheim wurde von der Stadt Bochum in den vergangenen Monaten den Anforderungen einer Notunterkunft für Wohnungslose angepasst. Die Stadt hat einige Renovierungsarbeiten geleistet und nun ein wohnliches Ambiente für die künftig maximal 12 Bewohner in acht Einzel- und zwei Doppelzimmern geschaffen“, freute sich Dominik Spanke, Direktor der Caritas Ruhr-Mitte.
Nachbarn offen für die neue Notunterkunft für Wohnungslose
In der Tat waren auch die Besucher angetan von der Umgestaltung des in die Jahre gekommenen Gebäudes und erkundeten das Haus vom Keller bis in den Dachboden. „Wir sind froh, dass dieses Haus mit einer solch sinnvollen Nutzung Fortbestand hat und nicht einem sterilem Neubau weichen muss“, freuten sich die Nachbarn von gegenüber. Je länger die Gespräche gingen, desto mehr Ängste und Vorbehalte konnten die Caritas-Mitarbeiter nehmen. 360 Einladungen haben Bastian Renner und Bewohner des Christophorushauses eigenhändig in der Nachbarschaft verteilt. „Schön, dass so viele der Einladung gefolgt sind“, freute sich Renner. „Dieses Haus ist für die besondere Zielgruppe der Wohnungslosen über 60 Jahren mit gesundheitlichen Einschränkungen vorgesehen. Wir möchten mit unserem pädagogischen Fachpersonal und einer 24/7-Betreuung diesen Menschen eine passgenaue Unterstützung jenseits von Großunterkünften bieten. So können wir genau schauen: Wo sind die Problemfelder, welche gesundheitlichen Einschränkungen gibt es und welchen Hilfebedarf“, erklärte Einrichtungsleiter Bastian Renner.
„Die Idee ist, das Barbarahaus für kürzere Aufenthalte von maximal 12 Monaten zu etablieren, in denen mit den wohnungslosen Senioren der Gesundheitszustand geklärt wird und so die geeignete Wohnform fürs Alter gesucht werden kann“, so Renner. „Je nach Fähigkeiten und Hilfebedarf der künftigen Bewohner sollen hier Alltagsfähigkeit und Eigenständigkeit trainiert werden.“
Bei einem Gang durch das Haus konnten die Besucher einen Eindruck von der neuen Notunterkunft und dem einladenden Garten auf der Rückseite erhalten. „Wir setzen hier auf gute Nachbarschaft“, sagte Dominik Spanke. Und so freuten sich die Caritasdirektoren und der Einrichtungsleiter, als am Ende die erste Einladung zu einem gemeinsamen Grillen von den direkten Nachbarn ausgesprochen wurde.
Info:
• Das neue Barbarahaus an der Wasserstraße richtet sich an wohnungslose Menschen, die besonderen Unterstützungs- und Hilfebedarf haben, zum Beispiel beim eigenverantwortlichen Wohnen, der Existenzsicherung, bei Arbeit und Beschäftigung sowie Bildung und Qualifizierung. Mit zwei pädagogischen Fachkräften, einer Pflegekraft, einer Hauswirtschaftskraft und sieben Teilzeitstellen für Spät- und Nachtdienste unterstützt die Caritas Ruhr-Mitte in der neuen Wohngruppe Menschen, deren physische und psychische Gesundheit eingeschränkt ist und denen es an Teilhabe und sozialen Beziehungen mangelt.
• Die Caritas Ruhr-Mitte ist in der Wohnungslosenhilfe schon lange tätig: Seit 1959 gibt es das Christophorushaus für obdachlose Männer an der Lohbergstraße. Das Haus bietet Platz für 36 Bewohner in Ein- und Zweibettzimmern. Neben Unterkunft und Verpflegung gehören beratende und therapeutische Hilfen, Beschäftigungsmaßnahmen, Schuldnerberatung, Freizeitangebote sowie eine ambulante Nachbetreuung zum Angebot der Einrichtung.
• Zusätzlich bietet die Caritas Ruhr-Mitte seit dem 1. Juni dieses Jahres Ambulant Betreutes Wohnen für die Zielgruppe der Wohnungslosen an.
Autor:Caritas Ruhr-Mitte e.V. aus Hattingen | |
Huestraße 15, 44787 Bochum | |
presse@caritas-ruhr-mitte.de |
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