Viel mehr als nur Fußball - DJK Hiltrop-Bergen wird 50 Jahre

Kinderturnen gehört mit zum Angebot der DJK Hiltrop. | Foto: Privat
  • Kinderturnen gehört mit zum Angebot der DJK Hiltrop.
  • Foto: Privat
  • hochgeladen von Andrea Schröder

Blickt man heute auf den Sportplatz an der Hunsrückstraße, so mag man dahinter wohl kaum 50 Jahre Vereinsgeschichte vermuten. Das Bild ist durch den 2002 eingeweihten Kunstrasenplatz sicherlich ein wenig verzerrt, doch 50 Jahre Freude, Tränen, Enttäuschung und Jubel, Gefühle des Sports haben hier ihre Heimat. Denn das ist die DJK Hiltrop-Bergen vor allem, ein Sportverein hier oben im Bochumer Norden zwischen den fließenden Grenzen von Hiltrop, Bergen und irgendwie auch ein bisschen Gerthe.

Doch nur das Betrachten des vor allem dem Fußball dienenden Rasenplatzes wird dem Geburtstagskind DJK Hiltrop-Bergen längst nicht mehr gerechnet, über ein halbes Jahrhundert ist seine Fülle von Sportarten, die er in seinem Vereinswesen vereint, stets gestiegen und auch die Bedeutung für den Stadtteil ist mittlerweile immens.
Längst haben großes Engagement (wie z.B. im Kulturhauptstadtjahr, beim „Gerther Sommer“, beim Karneval oder Maiabendfest) dafür gesorgt, dass in der Jubiläumsausgabe des Vereinshefts neben dem Vorsitzenden der DJK auch der Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Sport, Wolfgang Horneck, die Vorsitzende des Stadtsportbundes Gaby Schäfer, die Bezirksbürgermeisterin Susanne Mantesberg und auch Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz ein Grußwort geschrieben haben. Die DJK Hiltrop-Bergen ist den Sportinteressierten in Bochum längst ein Begriff, doch bis es so weit gekommen ist, stecken hier mitten im Herzen des Ruhrgebiets Jahre harter Arbeit und vor allem außerordentliches Engagements dahinter.
Begonnen hatte alles 1961. In dem Jahr, in dem Juri Gagarin seine viel gerühmte Erdumkreisung startet, beginnen im Bochumer Norden rund 30 Pioniere die Idee eines Sportvereines in die Tat umzusetzen. Der Verein besteht zunächst – wie sollte es auch anders sein – nur aus einer Fußballabteilung. Die Beginne sind holprig, viele Niederlagen stehen zu Buche, doch bereits 1962 gründen sich die ersten Jugendmannschaften, 1963 erhält der Name des Vereins den Zusatz „vorwärts“ und 1967 tritt er schließlich dem Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverein bei – die Grundlage für einen die nächsten Jahre stetig wachsenden Verein war gelegt.
1972 gründete sich dann die erste Trimm-Dich-Damen- und auch die Trimm-Dich- Männergruppe innerhalb des Vereins: Der Beginn eines Engagements in Sportarten außerhalb des großen Volkssports Fußball.
In den folgenden Jahrzehnten kommen viele weitere Sportarten hinzu, der Verein passt sich den jeweiligen Sporttrends an und bleibt sich doch irgendwie stets treu. Heute zählen neben den Männer- und seit 2011 auch Frauenfußballmannschaften zusätzlich Teams in den Sportarten Radfahren, Body-Fit, Rehasport, Aerobic, Pilates, Laufen und Mixsport zum Verein. So hat sich neben dem Sportplatz mittlerweile die Sporthalle der Hilda-Heinemann-Schule als eines der Herzstücke des Vereins etabliert.
Doch auch die DJK kämpft aktuell mit den Problemen eines Amateursportvereins: die Mitgliederzahl ging seit 2001 um 30 Prozent auf 400 zurück, auf Grund finanzieller Engpässe oder mangelnder Nachfrage mussten die Aktivitäten der Ski-Gemeinschaft, der Jazz-Dance-Damen und des traditionellen Kinderfestes eingestellt werden. Außerdem musste der Fußballjugendbereich vom Spielbetrieb abgemeldet und aufgelöst werden, auch einige der Selbstbehauptungskurse für Frauen gehören nicht mehr zum Angebot der DJK. Und auch die Vereinsbroschüre erscheint mittlerweile nicht mehr, die Folge von versiegenden Mitgliedsbeiträgen – eine Krankheit, die viele Amateursportvereine Bochums ereilt hat.
Doch die DJK blickt nach vorne, erweiterte ihr Angebot im Gesundheitssport, nachlassender Nachfrage beim Radfahren folgte zunehmende beim Wandern, Judo für Kinder, Mixsport für Herren und der bereits erwähnte Frauenfußball sind weitere hinzugekommene Komponenten der heutigen DJK Hiltrop-Bergen-Constantin.
Riskiert man noch einmal einen Blick auf den Kunstrasenplatz an der Hunsrückstraße fällt einem auf, dass er doch eigentlich ganz schick ist, irgendwie modern und trotzdem trägt er noch den Charme eines durch Liebe betriebenen Sportvereins, hier oben, im Bochumer Norden, wo seine Heimat ist.

Autor:

Andrea Schröder aus Bochum

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.