Verein kämpft ums Überleben - Unterstützer dringend gesucht!
Tierretter in der Not
Durch die Pandemie steckt der Verein "Tiere in Not" in einer schweren Krise. Ein Rückgang bei den Spenden und finanzielle Kürzungen führten dazu, dass viele Tierbetreuungen heruntergefahren oder gestrichen werden mussten. Personal wurde eingespart, der angestellte Tierarzt verzichtet auf sein Gehalt. Für das Wohl der Tiere kann momentan noch gesorgt werden, doch das Weiterbestehen des Vereins ist bedroht.
Das Spezialgebiet des Tierschutzvereins sind Katzen. Aktuell werden auf den Stationen und in den Pflegestellen insgesamt 36 Katzen versorgt. In einem Schutzprojekt kümmert sich "Tiere in Not" auch um verwilderte und freilebende Hauskatzen. Dabei setzt der Verein auf Kastration, medizinische Versorgung und Betreuung in Kolonien. In den Katzenkolonien und auch in der Seniorenhilfe werden derzeit 58 Katzen betreut.
Spezialisten für Katzen
Die Beschränkung auf nur wenige Tierarten hat der Verein ganz bewusst getroffen. "Wir kümmern uns um die Tiere, mit denen wir uns gut auskennen: Wir sind Spezialisten für Katzen", erklärt Geschäftsführer Gerhard Kipper, der auch Katzenbeauftragter der Stadt Bochum ist. So sei es möglich, den Tieren die bestmögliche fachgerechte Behandlung zu gewähren.
Daneben verwaltet der Verein seit einigen Jahren Pflegestellen für mutterlose Eichhörnchenjungen. "Wir bekommen häufig Anrufe von Passanten, die von Eichhörnchen verfolgt werden. Oft klettern die Tiere an ihnen hoch und suchen Schutz in Ärmeln oder Manteltaschen", so Gerhard Kipper. Um die Eichhörnchenwaisen kümmern sich Ehrenamtliche. Aktuell werden auch Siebenschläfer versorgt, die bei Abrissarbeiten auf einer Baustelle gefunden wurden.
Alles für die Katze
Der Verein selbst betreibt auf über 180 Quadratmetern fünf Krankenstationen. Dazu gehören Katzen-Aufzuchtstationen mit Katzenkindergarten, Mutter-Kind-Stationen und eine Futterküche. Außerdem gibt es einen amtlich zugelassenen Operationssaal mit Intensivstation und eine eigene Apotheke. Der Katzenkindergarten ist für eine spätere Vermittlung enorm wichtig. "Mutterlose Tiere werden hier in Gruppen von zehn bis 15 Katzen sozialisiert. Findet diese Sozialisierung nicht statt, sind die Tiere für eine Vermittlung ungeeignet", erklärt der Katzenbeauftragte.
Das Wohl der Tiere hat Vorrang
Bei der Vermittlung gelten übrigens strenge Richtlinien. So werden Wohnungskatzen nur im Doppelpack oder als Zweitkatze abgegeben. Die Hundevermittlung, die der Verein auch betreibt, vergibt kein Tier, wenn alle Mitglieder des Haushalts vollberufstätig sind. "Dafür stehen wir häufig in der Kritik, aber das Wohl des Tieres steht bei uns immer an erster Stelle", stellt Gerhard Kipper klar.
Es ist keine leichte Arbeit, der sich der Verein verschrieben hat. "Viele Freiwillige denken, dass man hier die ganze Zeit damit verbringt, mit Katzenbabys zu kuscheln, jedoch sieht die Realität ganz anders aus. Die Überlebenschancen der Babys sind oft gering. Viele Helfer verkraften das nicht und und hören dann wieder auf", so Gerhard Kipper. Gerade der vergangene Sommer sei sehr hart gewesen. Viele verletzte und kranke Jungtiere mussten aufgenommen werden. Mit reduziertem Personal war es eine kräftezehrende und bisweilen frustrierende Zeit.
Spenden werden dringend benötigt
Die aktive Mitarbeit sei den Experten überlassen, da bei der Aufzucht der Jungtiere Fachkenntnis nötig ist. Jedoch kann man den Verein "Tiere in Not" durch eine Mitgliedschaft unterstützen. Spenden werden dringend benötigt, da in diesem Jahr besonders die großen Firmenspenden ausblieben. Auch über Futterspenden ist der Verein dankbar. Jeder Überschuss wird an Bedürftige verteilt, etwa an Obdachlose mit Hunden oder an die Seniorennothilfe.
Einfach vorbei kommen, können Besucher übrigens nicht. Dafür ist der Verein aber an sieben Tagen die Woche von 8 bis 18 Uhr unter Tel.: 95082292 erreichbar. Weitere Informationen gibt es online unter: www.tiere-in-not-bochum.de.
Autor:Patricia Porwol aus Bochum |
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